Totes Land 2 - Die Zuflucht (German Edition) by M.H. Steinmetz

Totes Land 2 - Die Zuflucht (German Edition) by M.H. Steinmetz

Autor:M.H. Steinmetz [Steinmetz, M.H.]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Herausgeber: Mantikore-Verlag
veröffentlicht: 2014-09-24T22:00:00+00:00


Auf der Straße ging eine unangenehme Veränderung vor sich. Der Lärm hatte die Toten geweckt und sie aus ihren Löchern hervorgelockt. Noch waren es nicht besonders viele und sie waren auch noch zu weit verteilt, um ihnen wirklich gefährlich zu werden, aber das würde sich sicherlich bald ändern.

Die alten Häuser auf der Hauptstraße erwachten zum Leben. Überall ächzte und knarrte es, als Türen geöffnet und Fenster aufgestoßen wurden. Auch wenn die Toten langsam waren, konnten sie in großer Anzahl die Straße in eine Todesfalle verwandeln. Es war höchste Zeit, die Beine in die Hand zu nehmen und sich davon zu machen.

Markus begriff das schnell und riss sich zusammen, denn in seiner Hand lag nun das Geschick der gesamten Gruppe. Er war der Einzige, der jetzt noch einen Weg aus der Schlinge finden konnte, die sich langsam zuzog. Mit ausgestrecktem Arm zeigte der Speyerer auf ein Gebäude mit einer großen Uhr im Dachfirst, das etwa zweihundert Meter die Straße runter zu sehen war. Vor dem Gebäude herrschte ein heilloses Durcheinander aus abgebrannten Bretterbuden, vertrockneten Tannenbäumen und Müll. Das waren die jämmerlichen Reste des Weihnachtsmarktes.

„Dort müssen wir hin, dann nach rechts in die kleinen Gassen. Nur dort haben wir eine Chance. Bleibt also so dicht wie möglich zusammen, denn wer den Anschluss verliert, bleibt auf der Strecke. Wir werden keine Zeit haben, noch mal umzukehren!“

Dann stürmten sie los. Wie sich herausstellte, keine Sekunde zu früh, denn die toten Dinger irrten nicht nur auf der Straße vor ihnen herum, sondern tauchten jetzt auch zu beiden Seiten des Domes auf. Somit war ihr Rückweg ohnehin abgeschnitten. Es blieb nur noch der Weg nach vorne.

Ein Weg, der sie auf der breiten, mit hohen Stadthäusern aus dem achtzehnten Jahrhundert gesäumten Straße entlang führte. Ihre einzige Chance bestand darin, sich so gut es ging in der Mitte zu halten, um genug Platz zum Ausweichen zu haben.

Das Kopfsteinpflaster war rutschig und voller Papier. Überall lagen aufgerissene Müllsäcke und anderes Zeug herum, das der Wind vom zerstörten Weihnachtsmarkt auf die Straße geweht hatte.

Kleidungsstücke, ja ganze Ständer davon, die man aus den Geschäften auf die Straße gestoßen hatte. Und immer wieder Schuhe. Müll einer untergegangenen Zivilisation. Die lebenden Toten manövrierten dazwischen äußerst zielstrebig auf die flüchtenden Menschen zu und wurden immer zahlreicher.

Schnell ließen sie den Domplatz hinter sich. Kaum hatten sie die Hauptstraße erreicht, kam es zum ersten Angriff. Aus der grün gestrichenen Polizeiwache zu ihrer linken taumelten zwei blau uniformierte Beamte auf sie zu. Ihre schmutzigen, zerfetzten Uniformen schlackerten ihnen an den ausgemergelten Körpern. Mit gierig nach vorne gestreckten Händen kamen sie auf die kleine Gruppe zu gestolpert.

Da Markus, Sabine und Pascal schon vorbei waren, wählten sie als Ziel die kleine Familie aus. Helmut fackelte nicht lange und schoss dem Ersten eine Schrotladung mitten ins Gesicht. Der Kopf des Untoten platze wie eine überreife Wassermelone und wurde von der Wucht nach hinten geschleudert. Der Zweite war zu langsam und griff mit seinen fauligen Fingern ins Leere, blieb verdutzt und mit leerem Blick stehen und sah dabei zu, wie sich die Menschen von ihm entfernten.



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