Todesschuss: Thriller (German Edition) by Karen Rose

Todesschuss: Thriller (German Edition) by Karen Rose

Autor:Karen Rose [Rose, Karen]
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9783426423271
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2014-05-26T22:00:00+00:00


17. Kapitel

Baltimore, Maryland

Sonntag, 16. März, 18.15 Uhr

Nicht einmal an guten Tagen konnte Sam Hudson das Leichenschauhaus ausstehen. Und heute war kein guter Tag – nicht für ihn, nicht für sein Revier, nicht für die Rechtsmediziner. Und am wenigsten für die Polizisten, die mit Etikett am Zeh in den Kühlschubladen lagen.

Er hatte mitbekommen, dass Polizisten getötet worden waren – in den Nachrichten war heute kaum über etwas anderes berichtet worden –, aber er hatte sich in einer Art Dunst bewegt, und die Todesfälle waren ihm nicht real vorgekommen. Das änderte sich jedoch in dem Moment, in dem er das Leichenschauhaus betrat. Es lag eine Anspannung in der Luft, die er bei keinem anderen Besuch zuvor gespürt hatte.

Er ging zum Empfang, hinter dem ein Wachmann stand. »Ich bin Officer Hudson«, sagte er und zeigte seine Marke, da er Zivilkleidung trug. »Kann ich bitte mit Dr. Trask sprechen?«

Der Mann betrachtete ihn mit leichter Überraschung. »Sie ist in Mutterschaftsurlaub. Und kommt auch erst im nächsten Jahr zurück.«

Sam zog die Stirn in Falten. »Dass sie weg war, wusste ich, aber ich dachte, Mutterschaftsurlaub würde nur acht Wochen dauern.«

»Sie hat unbezahlten Urlaub angehängt, um bis zum ersten Geburtstag beim Kind bleiben zu können. Ein, zwei Mal hat sie es mitgebracht.« Der Wachmann lächelte. »Wirklich süß, der Kleine.«

»Das glaube ich gern«, sagte Sam, bemüht, normal zu klingen. »Könnte ich dann mit Dr. Mulhauser sprechen?«

»Der ist inzwischen pensioniert. Der neue Chef heißt Dr. Quartermaine. Er ist hinten, zusammen mit den Assistenzärzten.« Sein Lächeln verblasste. »Alle sind beschäftigt. Wir haben das Haus voll.«

»Ja, ich hab’s gehört«, murmelte Sam. »Ich brauche einen Autopsiebericht. Ist vielleicht irgendjemand frei, der mir helfen kann?«

»Tut mir leid, aber der Angestellte, der dafür zuständig wäre, ist bereits nach Hause gegangen. Lassen Sie einfach die entsprechenden Daten hier, dann sucht jemand die Akte für Sie, sobald es hier etwas ruhiger geworden ist.«

»Vielleicht kann ich helfen.«

Sam wandte sich um und sah eine dunkelhaarige, sehr kurvige Latina-Schönheit Ende zwanzig durch den Flur auf den Empfang zukommen. Sie trug eine Sporttasche über der Schulter und zog gerade den Reißverschluss ihrer Jacke zu.

Der Wachmann begann wieder zu lächeln. »Ruby. Hast du schon wieder Überstunden gemacht?«

»Ja, und jetzt reicht’s.« Sie klang erleichtert. »Mann, das war einer der längsten Tage seit Monaten. Was kann ich für Sie tun, Sir?«

»Das ist Officer Hudson«, sagte der Wachmann.

»Schon okay«, erwiderte Sam. »Sie hatten einen harten Tag. Ich kann warten.« Warten machte ihm nichts aus. Er hatte eine volle Stunde draußen auf dem Parkplatz verbracht, bevor er sich endlich dazu durchgerungen hatte, aus dem Auto zu steigen und das Leichenschauhaus zu betreten. Eine schlimme Enthüllung noch ein wenig aufzuschieben störte ihn nicht.

»Ich habe heute vier tote Cops auf den Tisch bekommen«, sagte sie, »und fühle mich hundsmiserabel. Wenn ich einem lebendigen Cop helfen kann, geht’s mir bestimmt besser. Kommen Sie mit.« Sie führte ihn in eins der Büros und ließ sich auf den Stuhl hinter einem Tisch plumpsen. »ID-Nummer?«

Sam schob ihr seine Marke über den Tisch. »Hier. Meine Dienstmarke.«

Sie betrachtete die Marke einen Moment. »Nach wem suchen Sie, Sam?«

»Ich kenne den Namen nicht – das Opfer wurde nicht identifiziert.



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