Todesschmerz by Kellerman Jonathan

Todesschmerz by Kellerman Jonathan

Autor:Kellerman Jonathan
Die sprache: eng
Format: mobi
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2012-07-25T22:00:00+00:00


21

Leona Suss trat durch das Tor und schaukelte ihre Katze in ihrer Armbeuge.

Officer Bede sagte: »Ma’am, wie sich herausgestellt hat, sind die beiden Kollegen von der Polizei in Los Angeles.«

Leona tätschelte Bedes Schulter. »Danke, Liebes. Ich mach das schon.«

Bede runzelte die Stirn. »Dann fahr ich mal wieder, Ma’am.«

»Einen schönen Tag noch, Liebes.«

Bedes Suburban rauschte davon.

Leona Suss sagte: »Die stellen heutzutage schon Kinder ein.« Ein schlaffer Arm mit Armreifen schlenkerte Milo entgegen. »Hallo, meine Herren.«

»Lieutenant Sturgis, Ma’am. Und das ist Alex Delaware.«

»Leona. Aber das wissen Sie ja bereits.«

Ihr Lächeln war so breit, dass es ihr Gesicht auseinanderzureißen drohte, wobei die untere Hälfte der Schwerkraft zum Opfer gefallen wäre. Sie war geliftet, aber schon vor einer ganzen Weile und nicht allzu drastisch. Die Straffungen hoben ihr Kinn und ihren Mund hervor, und ihre Stirn gab allmählich schon wieder nach. Das Endergebnis war nicht unschön anzuschauen und ließ erahnen, wie sie mit dreißig ausgesehen haben musste.

Eine für ihr Alter gut aussehende Frau. Als sie ihre Sonnenbrille abnahm und mandelförmige, lavendelblaue Augen zum Vorschein kamen, hätte man sie durchaus als schön bezeichnen können.

Kantig, zart gebaut, Porzellanteint. Sie erinnerte mich an jemanden … an Singer Sargents Madame X.

Milo sagte: »Tut mir leid, dass wir Sie belästigen müssen, Ma’am.«

»Oh, Sie belästigen mich ganz und gar nicht.« Ihre sonnige, satte Stimme widersprach dem eher strengen Erscheinungsbild. »Ich hätte gar nicht gemerkt, dass Sie hier sind, aber Manfred wurde unruhig.« Sie hievte die Katze ein Stück höher. »Er ist besser als jeder Hund und ganz eindeutig sauberer. Das Tolle ist, dass ich ihn nicht mal kaufen musste, er ist einfach eines Morgens hier hereinspaziert, der kleine Schnorrer. Ich gab ihm frischen weißen Thunfisch und Sahne aus dem Bioladen, und seither haben wir eine ganz wunderbare Beziehung. Ich mag Hunde nicht. Zu anhänglich. Wie lange sind Sie schon hier und – wie heißt das noch? – observieren das Haus?«

»Wir sind gerade erst gekommen, Ma’am.«

»Dann war Manfred ja in Topform. Er hat miaut, und als ich meine Candace Bushnell nicht weglegen wollte, fing er an, wie ein Wilder am Vorhang zu zerren. Als das nichts brachte, raste er in den Seitentrakt, dann wieder nach vorne. Irgendwann hab ich dann mein Buch weggelegt. Mitten in einem sehr pikanten Kapitel. Ich habe den Bildschirm der Videoüberwachungsanlage geprüft, und da waren Sie in Ihrem reizenden alten Wagen. Wir hatten auch mal genau so einen, damals … neunzehnhundertsechsundsiebzig.« Sie streichelte Manfred. Er wandte den Kopf Richtung Haus.

»Bei dem Wagen«, sagte Leona Suss, »konnte ich unmöglich erraten, dass Sie von der Polizei sind. Es heißt ja, man soll sofort anrufen, wenn einem etwas ungewöhnlich vorkommt, also habe ich angerufen.«

»Sie haben ganz richig gehandelt, Ma’am.«

»Natürlich, das weiß ich«, sagte Leona Suss. »Jetzt lassen Sie mich raten, Sie sind wegen ihr hier.«

»Wegen wem, Ma’am?«

»Tara.« Ein erdumspannendes Lächeln. »Das letzte bisschen Altherrenvergnügen, das sich mein verstorbener Mann geleistet hat.«

»Sie kennen sie?«

»Ich weiß, dass es sie gab.«

»Und Sie wissen, dass wir wegen ihr hier sind, weil …«

»Weil ich sie im Fernsehen gesehen habe«, sagte Leona Suss. »Die Zeichnung. Ich meine, ich war nicht sicher, aber die Ähnlichkeit war verblüffend.



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