Todesschlaf: Thriller (German Edition) by Tuomainen Antti

Todesschlaf: Thriller (German Edition) by Tuomainen Antti

Autor:Tuomainen, Antti [Tuomainen, Antti]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: Ullstein eBooks
veröffentlicht: 2014-10-09T22:00:00+00:00


Es klopfte an der Tür, dreimal und in ansteigender Lautstärke. Das letzte Klopfen hätte ich bis nach Helsinki gehört. Instinktiv schaute ich aus dem Fenster, Ketomaas Auto stand noch auf dem Hof. Ich stand auf und wäre beinahe gestrauchelt. Der Schmerz war sofort da, in Zwerchfell und Seite fühlte ich die morgendliche Misshandlung. Ich stützte mich an der Wand ab und schaute auf die Uhr. Ich hatte anderthalb Stunden mit dem Kopf auf meinem rechten Unterarm geschlafen, der Arm war vollkommen gefühllos. Ich versuchte ihn wachzuschütteln, taumelte dabei zur Tür und öffnete sie.

»Es gibt eine kleine Planänderung«, sagte Henrik Saarinen. »Wir machen später weiter, ich muss nach Helsinki.«

Ich war gerade aufgewacht und sah sicherlich auch danach aus. Saarinens Augen wurden von einer großen dunklen Sonnenbrille verdeckt.

»Du siehst aus, als hätte dich etwas aus dem Gleichgewicht gebracht«, sagte er. »Ist etwas passiert?«

Die Frage klang mitfühlend, aber das in den Mundwinkeln aufflackernde hämische Grinsen sprach eine andere Sprache.

»Nein, es ist nichts. Ich bin wohl eingenickt. Was für eine Planänderung?«

»Wir hatten vor, den Tag gemeinsam zu verbringen, wie du dich sicherlich noch erinnerst. Aber ich muss unverzüglich nach Helsinki zurück.«

»Was ist passiert?«

Saarinen antwortete nicht gleich.

»Nichts, was unsere Pläne beeinflussen würde.«

»Welche Pläne?«

»Wie ich schon am Morgen gesagt habe, ich sehe in dir mehr als nur den Hausmeister. Wir müssen uns später über Art und Umfang deiner Tätigkeiten für mich unterhalten. Und auch über andere Dinge. Aber das muss vorerst warten, denn jetzt muss ich fahren.«

Die Erinnerung kehrte langsam zurück.

»Die Einkäufe sind noch im Auto.«

»Sicher sind sie das«, antwortete Saarinen wieder mit einem Lächeln. »Und da können sie auch bleiben. Das Auto bleibt ebenfalls hier. Ketomaa fährt mich in die Stadt.«

Spätestens jetzt war ich hellwach.

»Der Detektiv Ketomaa?«

Die dunklen Gläser in Saarinens Gesicht verdeckten seine Mimik, so dass ich die Veränderungen in seinem Tonfall, das, was die Worte tatsächlich bedeuteten und was zwischen den Zeilen verborgen blieb, nicht deuten konnte. Ich hatte nicht übel Lust, ihm die Brille von der Nase zu reißen, um die Wahrheit dahinter zu sehen. Falls es überhaupt noch eine Wahrheit gab.

»Ja. Warum bist du so überrascht?«

Wer von uns beiden war wohl der größere Schauspieler? Wer von uns beiden wusste, dass einer wusste, dass der andere etwas wusste, was er nicht weiß?

»Ich habe nur an die Einkäufe gedacht. Und an den Wagen. Das ist alles.«

»Alles hat seine Zeit«, sagte Saarinen daraufhin. »Und der richtige Zeitpunkt kommt erst noch. Es sollte eigentlich keine Rolle für dich spielen. Du arbeitest für mich. Wenn ich sage, du hast den Rest des Tages frei, dann hast du den Rest des Tages frei.«

»Sicher.«

»So ist es halt, wenn man die Macht hat. Auch darüber werden wir später noch sprechen können. Einen schönen Tag noch.«

Saarinen drehte sich zur Treppe. Die geschmeidige, rasch ausgeführte Bewegung kannte ich. Als ich sie jetzt sah, liefen mir wieder kalte Schauer über den Rücken. Ich stand in der Tür und sah, wie Saarinen drei Stufen runterging, dann innehielt und sich noch einmal umdrehte. In den Gläsern der Sonnenbrille spiegelte sich die Helligkeit rings um



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.