Todesnacht by Stephen Booth

Todesnacht by Stephen Booth

Autor:Stephen Booth [Booth, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2013-09-23T22:00:00+00:00


20

Sie muss eine Fremde gewesen sein, sagte Brian Mullen. »Ich kann mir nicht vorstellen, wer diese Frau sonst gewesen sein könnte.«

Mullen saß im Wintergarten des Hauses der Lowthers in Darley Dale. Sein Schwiegervater saß neben ihm, um ihm moralische Unterstützung zu geben. Von Zeit zu Zeit warf Mullen einen Blick ins Haus, wo seine Schwiegermutter mit Luanne spielte. Fry hatte kein großes Interesse an Kindern, doch dieses schien einigermaßen zivilisiert und ruhig zu sein.

»Hat Ihre Frau erwähnt, dass sie sie getroffen hat, Sir?«

»Nein. Ich wusste natürlich, dass sie am Samstag unterwegs war. Lindsay hat mich für ein paar Stunden mit den Kindern alleingelassen. Sie hat nur gesagt, dass sie ein paar frühzeitige Weihnachtseinkäufe machen möchte. So war sie nämlich, wissen Sie – sie hat gern vorausgeplant.«

»In welche Geschäfte ist sie gegangen?«, erkundigte sich Fry.

»Ich weiß nicht. Das hat sie mir nicht gesagt.«

»Und anschließend hat sie auch nichts erzählt?«

Mullen dachte nach.

»Wenn ich es mir recht überlege, glaube ich, Lindsay hat erzählt, dass sie im Café mit zwei Fremden geplaudert hat. Ich habe allerdings keine Ahnung, wer die beiden waren.«

»Hat sie keine Namen erwähnt?«

»Nein. Wahrscheinlich hat sie die beiden gar nicht nach ihren Namen gefragt, wenn das nur eine beiläufige Unterhaltung war.«

»Möglicherweise.«

»Sie wissen ja, wie es ist. Man möchte mit völlig Fremden nicht unbedingt gleich Bekanntschaft schließen. Heutzutage kann man ja nie wissen, mit was für Gaunern man es zu tun hat. Die Leute tun erst freundlich, und dann stellt sich heraus, dass sie es nur auf Geld abgesehen haben.«

»Hat sie diese Leute überhaupt nicht beschrieben?«

»Nein, warum hätte sie das tun sollen? Sie hat beiläufig erwähnt, dass sie mit zwei Leuten gesprochen hat. Ich nehme an, sie haben sich nur über das Wetter unterhalten oder über die schwierige Parkplatzsituation oder ob der Tee was taugt. Warum hätte sie die beiden beschreiben sollen? Das klingt ja fast so, als würden Sie Lindsay beschuldigen, weil sie nichts erzählt hat.«

Als Fry merkte, dass Mullen die Fassung verlor, schwieg sie, bis er sich wieder beruhigte.

»An mehr kann ich mich nicht erinnern«, sagte er. »Denken Sie, diese Leute könnten für das Feuer verantwortlich sein?«

»Das wissen wir nicht, Sir. Aber es ist sehr wichtig, dass Sie versuchen, sich an alles zu erinnern, was Ihre Frau gesagt hat. Falls Ihnen noch einfallen sollte, mit wem sie sich getroffen haben könnte, oder sich an irgendwelche anderen Details erinnern, die sie erwähnt hat, geben Sie uns bitte sofort Bescheid.«

»In Ordnung. Natürlich.«

Fry erhob sich, um zu gehen. Sie hatte mit dem Besuch nichts erreicht. Genau genommen, fragte sie sich sogar, ob sie Brian Mullen damit eine Hintertür geöffnet hatte, durch die er sich aus der Verantwortung für die Brandstiftung ziehen konnte. Mysteriöse Fremde passten einfach nicht in ihr Szenario.



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