Tod mit Seeblick by Beate Maxian

Tod mit Seeblick by Beate Maxian

Autor:Beate Maxian [Maxian, Beate]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Tod mit Seeblick, Attersee, Prolibris Verlag, Beate Maxian, Kriminalroman, Krimi
ISBN: 978-3-95475-0627
Herausgeber: Prolibris Verlag
veröffentlicht: 2015-07-29T16:00:00+00:00


Als sie wieder auf der Straße standen, platzte es aus Sandra heraus.

»Dieser Arsch von Wolf hat uns angelogen. Er wusste sehr wohl über die Eskapaden seiner Frau Bescheid.«

»Aber das ist doch nicht logisch«, erwiderte Rosa. »Die beiden sind seit sechs Jahren geschieden, haben angeblich kaum Kontakt zueinander … warum ruft der den Pohn an? Sollen wir …«

»Nein«, unterbrach Sandra. »Er braucht nicht zu wissen, dass wir es wissen. Außerdem würde er leugnen und uns sofort vom Fall abziehen lassen. Auch wenn er in Pension ist, die Macht hat er nach wie vor. Erkundige dich morgen bei Neustart, lass dir die Namen der Bewährungshelfer geben, die Helga Wolfs Delinquenten betreut haben. Frag, ob die von ihr eingeforderte Information über das übliche Ausmaß hinausging. Und schau dir auch gleich einmal den Familienstand ihrer Liebhaber an. Ich würde wetten, dass alle Männer einiges gemeinsam haben. Sie sind Einzelgänger, pleite und Single. Ich glaube, die ging ganz systematisch vor. Die im Labor sollen Pohns Haar mit der DNA des Samens vergleichen und überprüfen, ob auf Helga Wolf ein zweites Handy registriert wurde.«

»Sehr eigenartig. Ihre Eltern sind vor Jahren gestorben. Wenn sie wirklich die Schnauze voll hatte, warum ändert sie dann nicht endlich ihr Leben?«, bemerkte Rosa.

»Mit über Fünfzig?«

»Bei dem Geld.«

»Weißt du, was ich denke? Diese Frau hat trotzdem ihr Leben gelebt. Ein Doppelleben mit hohem Risiko. Wenn ihr Treiben öffentlich geworden wäre, hätte sie mit einem Schlag alles verloren. Ansehen, Einfluss – und die Quelle für ihre Liebhaber! Helga Wolf war nicht die Frau, die auf Aufriss ging. Sie brauchte die Informationen. Marianne Bachmann erzählte mir, dass sie im Grunde genommen nicht an Männern interessiert gewesen sei. Das Verbotene und Heimliche, das war ihr Kick, Rosa. So wie manche Menschen es auf öffentlichen Plätzen treiben. Die Gefahr, entdeckt zu werden, erregt sie. Hat die Spurensicherung eigentlich ein zweites Handy gefunden?«

»Meines Wissens nicht.«

»Aber irgendwo muss es sein.«

»Vielleicht hat’s ja noch einer ihrer Freudenspender. Und wenn du mich fragst, Sandra, hat derjenige, der das Telefon hat, es ausgeschaltet und schon längst verschwinden lassen.«

»Wahrscheinlich hast du Recht. Und wenn es sich dabei um ein Wertkartentelefon handelt, haben wir sowieso ein Problem. Du musst so ein Telefon bei uns ja nicht registrieren lassen, und wenn du kein Guthaben mehr drauflädst, verfällt die Nummer automatisch nach einiger Zeit. Irgendwie wird mir schwindelig bei all den offenen Fragen. Verdammt, Rosa, wir drehen uns im Kreis, stellen total verrückte Vermutungen an und kommen doch keinen Schritt weiter.«

Fast schon reflexartig schaltete Sandra ihr Handy ein. Ein Anruf in Abwesenheit. Bernd. Vielleicht sollte sie ihn doch zurückrufen. Sie wählte seine Nummer. Er hob nicht ab.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.