Tod im Vogelkaefig by Martin

Tod im Vogelkaefig by Martin

Autor:Martin
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2014-01-31T05:00:00+00:00


Das Restaurant schloss um Mitternacht seine Pforten. Von draußen konnte niemand mehr hinein, aber drinnen herrschte noch reges Treiben. Wie Pender prophezeit hatte, dauerte es bis eins, erst dann hatte das Gebäude sich bis auf die Putzkolonne geleert. Ich blieb auch noch da. Ich war extra in Harrys Transporter gekommen, um etwaige Beobachter zu täuschen, die nach meinem Wagen Ausschau hielten. Trish, die jetzt nicht mehr die Rolle des Callgirls spielte, kam zu mir in Penders Büro, wo ich mit einem Funkgerät Posten bezogen hatte. »Ich habe niemanden gesehen, der verdächtig wirkte«, sagte sie zu mir. »Damit hatte ich zwar auch nicht gerechnet, aber es kann ja nie schaden, auf der Hut zu sein.«

»Pender geht jetzt«, meldete sich Dennis Nelsons Stimme gedämpft. »Er hat den Koffer links neben die Tür gelegt. Er fährt weg …«

Um drei Uhr, als die Nachzügler der Putzkolonne aufbrachen, beschloss auch ich, meine Zelte abzubrechen, und ließ Trish im Büro und Dennis im Müllcontainer zurück. Beide sollten hier ausharren, bis am Morgen die Konditoren kamen. Ihr Wagen stand drei Straßenzüge entfernt, sodass das Restaurant jetzt verlassen schien.

Bevor ich die Hintertür zuzog, aktivierte ich den Einruchsalarm mit dem Zahlencode, den Pender mir gegeben hatte. Ich hatte fünfundvierzig Sekunden Zeit, um die Tür abzuschließen, bevor die Sirene losging. Geschafft.

Ich ging zu Harrys Transporter. Aus dem Müllcontainer ertönte Dennis’ Stimme: »Deb, wie lange soll ich hier bleiben?«

Ich blieb stehen und drehte mich um. »Ich dachte, das wäre geklärt.«

»Ja, sicher. Aber ich wusste nicht, dass es heute so kalt werden würde. Mist, es ist erst September, aber es fühlt sich an wie Januar.«

Ich schaute auf meine Uhr. »Ich werde mal nachhören, ob jemand anders dich in etwa einer Stunde ablösen kann.«

»Gut.«

Ich ging weiter. Ich war keine zehn Schritte vom Transporter entfernt, als er explodierte. Gerade noch rechtzeitig ließ ich mich flach aufs Pflaster fallen, bevor die gesamte Motorhaube und eine der Türen über meinen Kopf hinwegsegelten.



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