Tod auf dem Weingut Beauclaire - ein Provence-Krimi by Mary L. Longworth

Tod auf dem Weingut Beauclaire - ein Provence-Krimi by Mary L. Longworth

Autor:Mary L. Longworth [Longworth, Mary L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Aufbau
veröffentlicht: 2014-11-28T23:00:00+00:00


17. Kapitel

Der Malibu-Boy

Bruno Paulik stützte seine kräftigen Arme auf Verlaques Schreibtisch. »Gisèle Durand«, las er laut aus einer Akte vor. »42 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen in Rognes. Beide Eltern bereits verstorben, ein älterer Bruder, vor über zwanzig Jahren in die USA ausgewandert. War dreizehn Jahre lang in einem kleinen Konfektionsgeschäft im Dorf beschäftigt, das kürzlich geschlossen hat. Seit sechs Monaten arbeitslos. Tot aufgefunden von Exfreund André Prodos, 37. Hat angeblich versucht, sie telefonisch zu erreichen, aber es war immer nur der Anrufbeantworter dran. Fuhr daher Montagabend nach Dienstschluss zu ihrer Wohnung.«

»Wo beschäftigt?«, fragte Verlaque.

Paulik schaute in die Akte. »Er ist Automechaniker in Pertuis.«

»Wir müssen alles über ihn in Erfahrung bringen, was wir können. Und der Besitzer des Konfektionsgeschäfts? Wenn sie dort dreizehn Jahre lang gearbeitet hat, müsste er oder sie eine gute Quelle sein.«

»Stimmt«, meinte Paulik. Er blätterte eine Seite um und las: »Die Besitzerin des Geschäfts ist Laure Matour. Von ihr haben wir eine Adresse in Rognes und eine Handynummer. Von dem Exfreund gibt es keine Handynummer, aber einen Festnetzanschluss. Ich glaube, ich weiß, wo die Werkstatt ist.« An Jules Schoelcher gewandt, fragte er: »Haben Sie Ihr Notizbuch dabei?«

Der klopfte auf die rechte Brusttasche. »Soll ich gleich losfahren?«

»Ja«, ordnete Paulik an. »Flamant wird mit Ihnen zusammenarbeiten.«

»Suchen Sie nach Zusammenhängen zwischen den beiden Frauen«, riet Verlaque. »Dr. Bouvet hat Kommissar Paulik gestern Abend gesagt, Mlle. Durand sei auf dieselbe Weise attackiert worden wie Mlle. Montmory. Selbst die Male am Hals ähneln sich. Auch sie wurde gewürgt, und zwar erfolgreich, aber mit bloßen Händen. Die beiden Frauen haben ein sehr unterschiedliches Profil. Die eine ist gut fünfzehn Jahre älter als die andere. Die jüngere kommt aus wohlhabender Familie und hat eine gute, feste Anstellung. Die andere ist arbeitslos und ohne Angehörige in der Gegend. Wir müssen herausfinden, welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen, wo sie eingekauft haben, in welche Kirche sie gegangen sind, ob sie irgendwann im selben Haus gewohnt haben und so weiter. Gehen Sie in ihre Wohnungen und durchsuchen Sie die Schreibtische: Rechnungen, Briefe, Kassenbons, empfangene und getätigte Anrufe – alles ist wichtig.« Als Verlaques Telefon klingelte, schaute er nach dem Anrufer. »Es ist Bouvet«, sagte er und nahm ab.

»Ja? Sie sind schon fertig? Es ist doch erst 9.15 Uhr.«

»Ich habe heute Morgen um sechs angefangen. Dieser Überfall hat mich so wütend gemacht«, sagte der Pathologe. »Außerdem schläft man im Alter weniger. Das steht Ihnen auch noch bevor.«

»Danke für die Warnung.«

»Soweit ich das konkret feststellen kann, wurde Mlle. Durand am Freitagabend zwischen 18.00 und 20.00 Uhr vergewaltigt und erdrosselt. Sie hat Hautreste unter den Fingernägeln, die ich im Labor überprüfen lasse. Sie könnte den Angreifer gekratzt haben. Jetzt habe ich mit der Untersuchung von Mme. d’Arras begonnen. Sie ist am Freitagabend etwa um dieselbe Zeit – zwischen 18.00 und 20.00 Uhr – zu Tode gekommen, und dort, wo sie gefunden wurde: im Weinberg. Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen nach einem Stein mit Blutflecken von der Größe eines Baseballs suchen. Ich halte Sie auf dem Laufenden.« Damit legte er auf.

Während Verlaque die Mitteilungen des Pathologen an Paulik und Schoelcher weitergab, klopfte es an der Tür.



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