Tod am Litermont by Elke Schwab

Tod am Litermont by Elke Schwab

Autor:Elke Schwab [Schwab, Elke]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-941657-48-9
Herausgeber: CONTE Verlag
veröffentlicht: 2015-05-08T16:00:00+00:00


Kapitel 23

Es war schon dunkel, als Anke und Erik vor Arthur Jenneweins Tür standen. Anke zog den Durchsuchungsbeschluss aus der Tasche.

»Tun Sie, was Sie tun müssen«, meinte Arthur mit schwacher Stimme. »Was suchen Sie eigentlich?«

»Hinweise, ob Ihre Frau ihren Mörder gekannt hat.«

»Das heißt, wenn Sie jetzt nichts finden, müssen Sie Samantha wieder entlassen«, kombinierte Arthur sofort.

Wortlos begann Anke, sämtliche Schränke im Erdgeschoss zu inspizieren. Es war ihr peinlich, den Besitzer im Nacken zu spüren, während sie in seinen privaten Sachen wühlte. Und das Ergebnis machte es auch nicht besser; sie fand nämlich nichts Verdächtiges.

Sie stieg die Treppe nach oben.

Im gemeinsamen Schlafzimmer der Eheleute traf sie Erik an. Er saß auf dem Boden und las verschiedene Dokumente durch.

»Ich finde nichts, was uns weiterhelfen könnte«, meinte er enttäuscht. »Ich glaube, Forseti sieht Gespenster. Isolde hat sich erhängt.«

»Meinst du, mir gefällt das? Trotzdem habe ich meine Zweifel an der Suizidtheorie, weil die Akten Isolde Jennewein als starke, kämpferische Persönlichkeit ausgeben.«

»Stimmt! Starke Frauen erkennen sich untereinander.« Erik grinste Anke an.

Verblüfft hielt Anke mit ihrer Arbeit inne. Sie erwiderte Eriks Blick. »Wie meinst du das?«

»Du bist auch eine starke, kämpferische Persönlichkeit«, kam prompt die Antwort.

»Toll!«, murrte Anke. »Kämpferisch vielleicht – nur ohne Erfolg.«

Jetzt war es an Erik, verblüfft dreinzuschauen.

»Ich winke dir hier und da mit dem Zaunpfahl – oder sogar mit dem ganzen Scheunentor – wie gern ich mich wieder mal mit dir unterhalten möchte, aber du …«

Erik wand sich unter Ankes Blick. Er druckste herum, bis er herausrückte: »Ich habe es nicht vergessen. Ehrlich! Ich habe manchmal einfach nur viel um die Ohren.«

Wie Anke diese Ausrede hasste.

»Ich gelobe, mich zu bessern!« Erik stand auf und steuerte Samanthas Zimmer an. »Aber jetzt führen wir besser unsere Hausdurchsuchung zu Ende, sonst werden wir nie fertig.«

Anke folgte ihm. Sie fühlte sich innerlich zerrissen. Seit wann war es so schwer, Zugang zu Erik zu finden?

»Bei so viel Reizwäsche könnte man glatt vergessen, nach was man hier sucht«, hörte sie seine Stimme. »Und alles nur vom Feinsten! Passionata, Simone Pérèle, Chantelle oder Christies. Wenig Stoff für viel Geld!«

Sie sah ihn vor Samanthas Kleiderschrank sitzen und grinsend ein Stringhöschen schwenken.



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