TimeRiders by Scarrow Alex

TimeRiders by Scarrow Alex

Autor:Scarrow, Alex
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Thienemann Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-01-16T16:00:00+00:00


42

2001 New York

Sal sah Maddy an. »Wie kannst du dir da so sicher sein?«

Maddy zuckte mit den Schultern. »So hundertprozentig sicher bin ich mir ja auch nicht. Aber es ist doch so: Wenn Liam und die Support Unit den Zeitsprung überlebt haben, dann ist das doch bestimmt das, was sie tun werden. Es ist ja auch das Einzige, das sie tun können.«

Sal sah von der Kaffeetasse, die sie in den Händen hielt, auf und in dem von Neonlicht erleuchteten Eisenbahnbogen zu dem heruntergelassenen Rolltor hinüber. Es war elf Uhr vorbei. An einem normalen Dienstag würden sie drei sich um diese Zeit ihren abendlichen Beschäftigungen hingeben: Liam würde mit der Nase in einem Buch und einer auf der Brust balancierten Schüssel mit Reis Crispies auf seinem Bett liegen, während Maddy im Internet surfte. An diesem Dienstagabend aber saßen sie und Maddy am Esstisch und warteten darauf, dass es Mitternacht wurde. Sie warteten auf den Reset. Sie hörte das allmählich lauter werdende Summen der Energie, die für die bevorstehende Aufgabe im Kondensator gespeichert wurde. Um Mitternacht würden sie einen kurzen Augenblick lang, während die Zeitschlaufe wieder um 48 Stunden auf Montag, 00:01 Uhr morgens zurückgestellt wurde, das Gefühl haben, ins Leere zu fallen.

Sofort nach dem Reset, eine Minute nach Mitternacht, würde draußen vor dem Rolltor ein ganzes Komitee stehen, das begierig darauf wartete, sie zu sehen. Daran glaubte Maddy ganz fest, oder zumindest versuchte sie, den Eindruck zu vermitteln, dass sie ganz fest daran glaubte.

Aber wer sollte da kommen?

Maddy sagte, dass Geheimnisse immer einen Weg fänden, ans Licht zu kommen. Was sie damit meinte, war, dass das Wissen um die Existenz einer Zeitmaschine in New York im Jahr 2001 mit Sicherheit früher oder später in die Hände irgendeiner geheimnisvollen US-Behörde fallen würde. Von etwas, das derart wichtig, derart grundsätzlich war, würden die Geheimdiensttypen in den dunklen Anzügen über kurz oder lang Wind bekommen. Und wenn sie kamen …

Sal konnte nur hoffen, dass Maddy einen Weg finden würde, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um Liam zurückzuholen.

Und dann?

Was genau würde danach kommen?

Verhöre? Ganz bestimmt. Denn sie würden jahulla-mäßig sicher jede kleinste Einzelheit wissen wollen, alles über den Eisenbahnbogen, über die Maschinen, die darin standen, und wie sie funktionierten. Sie würden einfach alles wissen wollen. Es würde auch endlose Befragungen über die übrige Agentur geben. Wie viele andere sind noch daran beteiligt? Wo sind sie? Wer ist der Chef?

Sal war sich gar nicht so sicher, dass sie zum Montag zurückspringen und all das erleben wollte.

Natürlich gab es auch noch eine andere Möglichkeit: dass sie zum Montag zurücksprangen und draußen vor dem Tor niemand wartete.

Maddy hatte das alles sehr gründlich durchdacht, das musste Sal zugeben. Wenn draußen niemand auf sie warten würde, dann konnte das nur eines bedeuten. Wenn da draußen niemand stand, dann hatten Liam und die Support Unit die Explosion nicht überlebt. Oder aber sie hatten sie überlebt, waren aber nicht in der Lage gewesen, ihnen eine Nachricht zu übermitteln. In diesem Fall waren sie für alle Zeiten verschollen, und sie würden sie niemals wiedersehen.

Sal sah zu der Digitaluhr hinüber, die auf dem Tisch stand.



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