The Walking Dead 3: Roman (German Edition) by Kirkman Robert & Bonansinga Jay

The Walking Dead 3: Roman (German Edition) by Kirkman Robert & Bonansinga Jay

Autor:Kirkman, Robert & Bonansinga, Jay [Kirkman, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-02-09T23:00:00+00:00


Zehn

Bruce Allan Cooper steht vor dem Garagentor im untersten Stockwerk der Stadionkatakomben. Über ihm flackert das einzige Licht in dem ansonsten spärlich beleuchteten, schmalen Korridor. Er versucht, die Geräusche zu ignorieren, die aus der Zelle vor ihm an seine Ohren dringen – wie zum Teufel kann ein Mann so lange durchhalten? Von den anfänglich wütenden, hasserfüllten Schreien der schwarzen Frau ist jetzt nur noch ein verkümmertes, würgendes Schluchzen übrig geblieben.

Bruce hat seine muskulösen Arme – sie sind so dick wie Ofenrohre – vor der breiten Brust verschränkt, und seine Gedanken schweifen immer wieder zurück zu den Tagen vor der Plage, als er zusammen mit seinem Vater eine Tankstelle bewirtschaftete. Schon damals hat er des Öfteren die Zeit aus den Augen verloren – den Kopf in einen 427 Camaro versenkt, der bis ins letzte Detail aufgemotzt war. Auch jetzt hat ihn das Zeitgefühl verlassen. Er denkt an seine ehemalige Freundin Shauna, und wie sie sich geliebt haben – die Erinnerung verströmt eine melancholische Freude in ihm. Aber das hier, das ist etwas anderes.

Er steht jetzt schon so lange da, ohne sich vom Fleck zu bewegen, dass er einen Krampf in den Beinen kriegt, und er beginnt, hin und her zu wippen. Er wiegt gute zweieinhalb Zentner und hat die gestählten Muskeln eines Hafenarbeiters, aber das hier trotzt jeder Vernunft.

Seit gut zwanzig Minuten hört Bruce immer wieder die tiefe, leise Stimme des Governors, wie er die Frau anstachelt, ihr einheizt, sie verhöhnt. Nur Gott weiß, was er mit ihr anstellt.

Plötzlich: Stille.

Bruce hält das Ohr an das Garagentor. Was zum Teufel macht er nur mit ihr?

Der Governor steht in der dunklen Zelle vor der willenlosen Gestalt der Frau und zieht sich die Hose wieder an. Die Fesseln an ihren blutigen Handgelenken sind der einzige Grund, warum ihr geschundener Körper nicht am Boden zusammenbricht. Ihr schwerfälliges Atmen durchbricht die Stille, ihre Dreadlocks hängen schlaff über ihrem zerschlagenen Gesicht. Tränen, Rotz und Blut vermischen sich auf ihren Lippen, tropfen zu Boden.

Der Governor schnappt nach Luft. Er fühlt sich blendend, hat sich an ihr abgestoßen wie an keiner anderen zuvor. Die Anstrengungen haben ihm das Blut ins Gesicht getrieben. Seine Fingerknöchel tun ihm weh, die Haut ist abgerieben von den vielen Schlägen, mit denen er sie übersät hat, immer wieder ist er an ihren Zähnen hängen geblieben. Zum Schluss hat er das Würgen perfektioniert, zugedrückt, bis sie das Bewusstsein verloren hat, um sie dann wieder wach zu schlagen, entweder einfach ins Gesicht oder mit einem gezielten Hieb in die Gedärme. Er hat sich, so gut er konnte, von ihrem Mund ferngehalten, ansonsten aber sämtliche Körperöffnungen mit größter Sorgfalt bearbeitet. Seine Geilheit hat ihn nicht schlaff werden lassen.

»Okay … Ich gebe es ja zu«, verrät er ihr in aller Seelenruhe. »Ich habe mich vielleicht etwas gehen lassen.«

Sie schnaubt und schnieft, hält sich gerade so bei Bewusstsein. Sie vermag es nicht, den Kopf zu heben, aber es ist eindeutig, dass sie es gerne tun, ihm gerne etwas sagen würde. Der Boden unter ihr ist feucht vom Blut und sonstigen Körperflüssigkeiten, und die Spitzen ihrer langen Mähne saugen die Brühe in sich auf.



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