Terra by T. S. Orgel

Terra by T. S. Orgel

Autor:T. S. Orgel [Orgel, T. S.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction
ISBN: 9783641231606
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2018-11-11T23:00:00+00:00


16

SIEBEN SCHALEN DES ZORNS

Robert Horton saß vor der geöffneten Luke des Containers und fluchte lautstark. »Ihr wollt mich nicht zum Märtyrer machen. Alles klar. Leck mich doch am Arsch! Und was zum Teufel soll dann das hier sein?«

»Ich verstehe die Frage nicht, Bob.«

»Das da!« Horton deutete wütend in den Container. »Verschissene Darwinsonden, Süße! Sie haben uns den Scheiß genauso an den Arsch gehängt wie allen anderen! Das heißt ja wohl, dass sie uns verarscht haben. Die lassen uns draufgehen, wie alle anderen!«

»Deine Angaben sind verwirrend, Bob. Ich registriere keine Darwinsonden«, entgegnete LouAnn ehrlich verwundert. Ihr Hologramm erzeugte die Illusion, dass die AVA in den offenen Container sah und ihm dabei das in ihre üblichen Daisy Dukes gekleidete Hinterteil demonstrativ entgegenstreckte.

Horton verzog das Gesicht. »Verflucht, bist du blöde, oder was? Sie sind direkt vor dir!« Er zog sich durch den Schleusenring in den Container, halb versucht, gegen die nächststehende Sonde zu treten. Der Selbsterhaltungstrieb hielt ihn jedoch davon ab. Nicht einmal er war dämlich genug, gegen eine Bombe zu treten. Nicht in einem Raum voller Bomben. »Verdammte Scheiße«, knurrte er stattdessen und ballte in hilfloser Wut die Fäuste. »So nicht. Das könnt ihr nicht machen. Nicht mit mir.« Er zwinkerte dreimal in schneller Folge, um die Kamera in seinem Auge zu aktivieren. »Dieses Spiel kann ich auch spielen. Wollen wir doch mal sehen, wie es euch schmeckt, wenn wir eure Apokalypse ausfallen lassen. LouAnn, gib mir eine … gib mir eine Verbindung zu Kapitän Mansoor. Die hat einen Space Marshal an Bord, soweit ich weiß.«

Das Hologramm nickte und begann intensiv auf ihrem Kaugummi zu kauen, wie immer, wenn sie Wartezeit zu überbrücken hatte. »Ich bekomme keine Antwort, Bob«, sagte sie dann. »Im Moment nimmt die Zenobia keine Anrufe entgegen.«

Horton fluchte erneut. »Gut, Süße, dann nimm eine Nachricht auf. Priorität Alpha. Stell sie ihr so schnell wie möglich zu. Direkt an sie, keine Umwege. Aufnahme.«

LouAnn hörte auf zu kauen. »Aufnahme läuft.«

Horton räusperte sich. Er starrte auf die Reihen über Reihen von Sondencontainern, die mit Abwurfverschlüssen vertäut waren. In der rechten oberen Ecke seines Blickfelds glomm sanft ein rotes Licht, das anzeigte, dass die Aufnahme lief. Sein bärtiges Gesicht starrte als schwache Spiegelung von der Innenseite seines Helmdisplays zurück. Es sah müde aus. »Käptn Mansoor«, begann er schließlich. »Horton hier. Käptn Horton. Von der Charlevoix. Ich gebe es wirklich ungern zu, aber der Bohnen… Peréz hatte recht. Mit so ziemlich allem. Es gibt wirklich jemanden, der Bomben im gesamten Konvoi platziert hat. Darwinsonden. In jedem Schiff. Auch in meinem. Und so war das nicht abgemacht. Ich meine, die haben mir versprochen, dass ich zu den einhundertvierundvierzigtausend Auserwählten der neuen Welt gehören werde. Aber daraus wird nichts, wenn ich tot bin.« Er stockte, als ihm klar wurde, dass seine Stimme belegt klang. Für einen Moment stieg ein heißes Gefühl in ihm auf, das seine Wangen kribbeln ließ und in seinen Ohren rauschte. Er blinzelte und stellte fest, dass sein Mund trocken geworden war. War das … Panik? Er schluckte. Dann aktivierte er das MedSet seines Anzugs.



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