Target 5 by Colin Forbes

Target 5 by Colin Forbes

Autor:Colin Forbes
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-02-17T07:23:14+00:00


Der Schneepanzer bohrte sich seinen Weg durch den Nebel. Die beiden schweren Raupenkettenpaare machten einen fürchterlichen Lärm, während sie sich über das Eis wälzten. Scheinwerferlicht fiel durch den Nebel vor dem Führerhaus; das zweite Licht, das außerhalb des Fensters am Führerhaus montiert war, war nach unten gerichtet. Conway lehnte sich weit aus dem Führerhaus, um den Suchscheinwerfer zu kontrollieren: Er würde sich bald auf dieses Licht verlassen müssen, darauf, daß es ihn vor einem sieben Meter tiefen Sturz auf das Packeis hinunter bewahrte.

Er war in Pelzparka und Pelzkapuze eingemummt. Er schaute auf die Uhr: genau acht. Die Zeitabstimmung hatte geklappt. In wenigen Minuten mußte er eins der Landebahnlichter sehen, die er eingeschaltet hatte. Er legte den Gang ein, bediente den großen Hebel, der die Raupenketten in Bewegung brachte, und blickte auf den Meilenzähler, während er die Richtung änderte. Conway, ein sonst friedlicher Mann, hatte ein geladenes Gewehr auf dem Sitz neben sich liegen. Die Erinnerung an die Schwesternhaube war noch sehr frisch. Er kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn: Die Windschutzscheibe war verschmiert, und die Scheibenwischer verteilten den Schmutz über das Glas. Er hielt den Schneepanzer an, ließ den Motor laufen und kletterte hinaus, einen sauberen Lappen in der Hand. Nebel überrollte den Schneepanzer und hüllte den hinteren Teil des Fahrzeugs ein. Conway blickte nervös um sich, während er an dem Glas rieb. Überall Nebel, in dem eine ganze Armee von Russen verborgen sein konnte. Er putzte schnell die Scheibe und stieg wieder in das Führerhaus. Die geschlossene Tür beruhigte ihn. Er fühlte sich da etwas sicherer, weil er hoch und abgeschirmt saß. Er schaute auf den Meilenzähler, setzte den Hebel in Bewegung, und die schwerfällige Maschine kämpfte sich langsam vorwärts. Der gefährliche Teil fing jetzt an.

Der Amerikaner saß über die Schalter gebeugt, das Gesicht sehr nah an der Windschutzscheibe, wo die Scheibenwischer einen fächerförmigen Teil frei von Feuchtigkeit hielten. Es konnte jetzt nicht mehr weit sein zu den Felsklippen – falls er überhaupt noch wußte, wohin er fuhr –, und nun starrte er auf den Boden unter dem Suchscheinwerfer. Conway wollte Beaumonts Ablenkungsmanöver in eigener Regie abändern: Er hatte vor, den Schneepanzer zu der Rampe zu fahren, ihn auf das Packeis hinunterzulenken und ein Viertel der Insel zu umfahren. Mit Hilfe des drehbaren Scheinwerfers würde er die Klippen im Auge behalten können und jedes Risiko, die Orientierung auf dem Packeis zu verlieren, vermeiden.

Dann wollte er den Schneepanzer verlassen und über die Rampe zurück ins Lager laufen. Er wollte die Schneekatze mit dem Bug in Richtung Norden stehenlassen – mit blockiertem Steuer. Wenn die Russen auf ihn stießen, sollten sie annehmen, daß irgend jemand von der Insel geflohen sei – durch den Flugzeugabsturz in Panik geraten – und daß er, statt nach Westen, in Richtung Norden ging.

Mit einer Hand zündete er sich eine Zigarette an. Augenblicklich fühlte er sich wohler. Dann wechselte er ganz plötzlich den Kurs. Der Strahl des Suchscheinwerfers hatte in ein Vakuum getroffen. Er bewegte sich am Rande der Klippen. Sicherheitshalber fuhr er das Fahrzeug einige Meter zurück.



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