T93, Band 4: Liebe! (German Edition) by Clayton Husker

T93, Band 4: Liebe! (German Edition) by Clayton Husker

Autor:Clayton Husker
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
veröffentlicht: 2014-07-28T22:00:00+00:00


Jahr Zwei. 30. März, Mittag

Igors und Olegs Mittagsmahl endete soeben. Oleg hatte eine den Umständen entsprechende Soljanka aus Konserven von Rassolnik-Salzgurken, Schtschi und frischem Fisch zubereitet, dazu gab es Sauerteigbrot und Wodka.

Als Oleg wieder zu seinen Rechnern hinüber ging, pfiff er leise durch die Zähne.

»Was gibt es?«, rief Igor aus der Küche.

»Komm mal her und schau dir das an, Igor!«

Der große, bärtige Russe schlurfte durch den Flur in die Stube und baute sich hinter Oleg auf. Auf einem der Monitore konnte man eine Videodatei sehen, die einen Zombie zeigte, der aggressiv und äußerst kräftig wirkte. Es handelte sich um ein Top Secret-Video, und die gesprochenen Kommentare dazu wiesen diese Erscheinung als Struggler aus, eine völlig neue Zombie-Spezies, die aggressiver und weitaus gefährlicher war als die Jäger-Zeds. Offenbar hatte das Virus eine Mutation durchgemacht, denn die Kommentare sprachen dauernd von der »Variante 32«.

»Solche wie diesen habe ich oben an der Fernstraße gesehen.«

Igor nickte, als er das sagte. Oleg sah sich die zum Video gehörigen Spezifikationen in einer Textdatei an und meinte:

»Das sind völlig neue Zombies. Killermaschinen. Das Militär hat eine Heidenangst vor diesen Dingern. Wie es aussieht, kommen sie aus dem Osten und verbreiten sich nun langsam im Westen. Offensichtlich benutzen sie die Walker als Kanonenfutter und auch als Futter im wörtlichen Sinne. Völlig skrupellose Superkiller, die du nicht mal so eben abknallen kannst. Ich glaube, da kommt ein ernstes Problem auf diesen Marschall und seine Leute zu. Und die Menschen in den Kolonien wissen nichts, aber auch gar nichts davon. Das Militär verheimlicht es, bis es nachher zu spät ist und die nächste Zombie-Invasion auch noch die letzten Reste der Menschheit wegfegt.«

Igor schürzte die Lippen.

»Na ja, wenn es wirklich stimmt, dass T93 die Frauen unfruchtbar gemacht hat, dann ist das möglicherweise sowieso völlig egal. Oder?«

Oleg sah vom Monitor auf. In seinem Gesicht bildeten Spuren von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit eine Miene, die alles andere als Zuversicht bedeutete.

»Vielleicht … vielleicht finden die Wissenschaftler dieses Marschalls ja ein Heilmittel, Igor.«

»Ach. Und was glaubst du, wen sie mit einem solchen Mittel dann behandeln? Die Frauen der einfachen Leute, die Soldatinnen, die Fabrikarbeiterinnen? Nein, mein Lieber. Sie werden ihre eigenen Huren behandeln, sie werden Brutstationen bauen, wie die Faschisten es einst in Hitlers Reich machten. Nicht eine slawische Frau, nicht ein schwarzes Weib, nicht eine stolze Mongolin wird ein Kind bekommen. Nur ihre weißen Huren werden sie schwängern, um ihr Imperium zu erhalten. So wird es aussehen, Oleg. Nicht anders.«

Igor brummte grimmig vor sich hin, aber in seinem tiefsten Innern wusste Oleg, dass der Mann Recht hatte.

»Wir müssen es ihnen sagen, Igor. Es ist unsere Aufgabe, solche Pläne zu durchkreuzen. Der Herr hat uns beide hier in dieser Einöde zusammengeführt, um dem teuflischen Treiben der Mächtigen Einhalt zu gebieten. Die Wahrheit ist unser Schwert, und wir müssen diesen Kampf aufnehmen. Ich stehe an deiner Seite, Igor.«

Der Junge war so enthusiastisch, dass Igor es nicht übers Herz brachte, ihm zu erklären, was mit ihnen passieren würde, wenn der Marschall und seine Vasallen herausbekämen, wer und wo sie waren.



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