Tödliches Schicksal by Earlene Fowler

Tödliches Schicksal by Earlene Fowler

Autor:Earlene Fowler [Fowler, Earlene]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-3419-7
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2016-09-14T16:00:00+00:00


13

5. April 1978

Mittwoch

»Lust, heute mitzukommen, ein paar Zäune reparieren?«, fragte mich Jack am nächsten Morgen.

»Ich dachte, das hättest du gestern schon gemacht«, meinte ich und schlug vier Eier in eine Schüssel. Ich fügte etwas Milch, Salz und Pfeffer hinzu und begann, die Mischung eine Minute lang mit einer Gabel zu verquirlen.

»Schon, aber Steve Malcolm hat mir gestern erzählt, es gäbe noch ein anderes Stück Zaun oben beim Sweetheart Hill. Er hat’s letzte Woche entdeckt, als er ein paar seiner Rinder gesucht hat. Ich dachte, ich reparier ihn deinem Vater zuliebe.«

Sweetheart Hill lag auf dem Land meines Vaters. Die Anhöhe wurde wegen einer uralten Blaueiche, die ein herzförmiges Astloch in ihrem dicken grauen Stamm hatte, so genannt. Der Hügel war nicht einfach zu erreichen, größtenteils nur zu Fuß oder auf dem Pferd.

Jack drehte einen unserer Kiefernholzstühle mit den hohen Rückenlehnen um und setzte sich rittlings darauf. Ein Wirbel an seinem Hinterkopf ließ ein Büschel seines walnussbraunen Haars keck in die Luft ragen. »Wir können die Pferde bis zu der Abzweigung vom Highway zur Lowell Road im Anhänger mitnehmen und von dort aus losreiten.«

»Das ist ein schöner Tag, um das für Daddy zu erledigen«, sagte ich und schaute aus dem zugefrorenen Fenster. »Er wird es zu schätzen wissen. Klar kann ich dir helfen, ich habe keine Kurse heute. Wir nehmen besser dicke Jacken mit, scheint ziemlich kalt zu sein.«

»Toll, nach dem Frühstück sattle ich Buck und Sheba. Buck war zu lange eingepfercht und ist ein bisschen träge geworden. Er braucht mal einen ordentlichen Ausritt.«

»Ich mach uns was zum Mittagessen.« Es war Wochen her, seit ich draußen auf der Ranch gearbeitet hatte, und außerdem kam mir jede Minute, die ich es schaffte, mit Jack zu verbringen, nur gelegen. Ich lächelte meinen Mann über den Tisch hinweg an.

Nach dem Frühstück gab ich dem schmutzigen Geschirr das feierliche Versprechen, es am Abend abzuwaschen, und schmierte Schinken-Käse-Sandwichs, viertelte Äpfel, packte Studentenfutter in Beutel ab und füllte unsere große Cole-man-Thermoskanne mit heißem Kaffee. Ich packte noch ein paar Hershey-Schokoriegel und ein paar Grahamcracker dazu und begab mich auf den Hof. Wade und ich stießen beinahe zusammen, als er aus der Scheune gerast kam.

»Hey, Schwager«, sagte ich fröhlich, während ich ihm aus dem Weg hüpfte. »Wie geht’s?«

»Gut«, murmelte er, verlangsamte seinen Schritt aber nicht.

Jack hatte Sheba gesattelt und zäumte gerade Buck auf, als ich in die Scheune kam. Sein eben noch freundliches Gesicht war wutverzerrt.

»Was ist los?«, fragte ich leichthin, obwohl ich nach Wades mürrischer Reaktion auf mein Grüßen keinen Zweifel hatte, dass sie sich wieder gestritten hatten.

»Wade hat sich bloß wie ein Widerling aufgeführt, wie immer«, sagte er und versuchte, Buck die Trense ins Maul zu schieben. Buck war gereizt und schnaubte widerwillig, nahm sie dann aber an. »Hör auf«, schnauzte Jack das Pferd an. »Du hörst dich schon an wie Wade.«

»Hey, Sheba, mein Mädchen«, summte ich und ging zu meiner gutmütigen, fünf Jahre alten Buckskin-Stute. »Bereit für einen Ausritt heute? Bist ein ganz süßes Mädchen, ganz süß.« Ich streichelte ihre Brust und kratzte eine Lieblingsstelle am Widerrist.



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