Sturz in die Zeit by Cross Julie

Sturz in die Zeit by Cross Julie

Autor:Cross, Julie [Cross, Julie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-10-401371-8
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2012-07-23T04:00:00+00:00


22

Freitag, 12. Oktober 2007, 14:30 Uhr

Als ich später ins Studio kam, hatte ich im Kopf mehrere Versionen eines Gesprächs vorbereitet, mit dem ich Holly dazu bringen wollte, mich nicht zu hassen. Aber Mike hatte eigene Pläne für mich.

»Ich möchte, dass du die rote Farbe an dem Namenszug im Trainingsraum ausbesserst. Und da freitags sonst nicht viel zu tun ist, dachte ich mir, dass du das gleich heute machen könntest.« Er stand vor der rückwärtigen Wand im Studio und zeigte auf das Wort TWISTERS, das in roten Lettern auf die weiße Wand gemalt war. Die rote Farbe blätterte an manchen Stellen ab.

Als ich Plastikfolie auf dem Teppich ausgebreitet und die Leiter und die Farbwannen bereitgestellt hatte, kamen Holly und Jana, um ihre Kurse zu unterrichten. Als ich sie entdeckte, sprang ich sofort von der Leiter und ging zu ihnen.

»Hallo, Jackson, wie geht’s?«, fragte Jana mit einem freundlichen Lächeln.

Das war ein gutes Zeichen. Holly hatte ihr also nichts erzählt.

»Gut. Und selbst? Bist du froh, dass Freitag ist?«, fragte ich mit einer vorgetäuschten Lässigkeit.

»Absolut.« Sie stieß Holly mit dem Ellbogen an, und schließlich sah Holly mich an.

»Äh … ja, Freitag … das ist gut.« Sie kaute auf ihrem Daumennagel rum und trat von einem Bein aufs andere.

Jana sah uns abwechselnd an, dann schüttelte sie den Kopf und ging weg, als spürte sie, dass wir ein bisschen allein sein mussten. Holly schaute Jana nach und sah aus, als wollte sie am liebsten hinter ihr herlaufen, aber ich streckte den Arm aus, um sie aufzuhalten.

»Das mit heute Morgen tut mir total leid. Ich hatte keine Ahnung, dass so was passieren würde.«

Sie starrte auf meine Finger, die nun sanft um ihren Bizeps lagen. Ihr gesamter Körper spannte sich an. »Mir geht’s gut. Wirklich, ist nicht so wild. Und ich erzähle es niemandem, ich schwöre.«

Sie duckte sich unter meinem Arm durch und war weg, bevor ich etwas erwidern konnte. Mike trat aus seinem Büro und klatschte laut in die Hände. »Geh malern, Jackson! Ich kann es gar nicht erwarten, das fertige Werk zu sehen.«

Mir blieb keine andere Wahl; ich musste wieder an die Arbeit gehen. Während Hollys Unterricht schaute ich dauernd zu ihr hin und sah, dass sie nervlich völlig am Ende war. Ich wollte einfach wieder mit ihr im Gras liegen und mich so entspannt fühlen wie schon lange nicht mehr. Den restlichen Nachmittag hielt ich den Blick auf die Wand vor mir gerichtet.

»Hey, Holly, hast du Lust, heute Abend zur Party meiner Eltern zu kommen?«, rief Jana quer durchs Studio, als sie am Ende des Tages die Matten wegräumten. »Du kannst auch kommen, Jackson.«

Ich kletterte die Leiter runter, damit ich ihr antworten konnte. »Tut mir leid, aber ich hab hier noch eine Weile zu tun, und ich bin ziemlich fertig. Wahrscheinlich fahre ich einfach nach Hause und penne. Aber danke für die Einladung.«

»Ich komme vielleicht«, sagte Holly, als Jana näher bei ihr stand.

Jana wühlte in ihrer Tasche und zog ihre Schlüssel heraus. »Super. Komm einfach vorbei, wenn du soweit bist.«

»Gehst du schon?«, fragte Holly mit einem panischen Unterton in der Stimme.



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