Strike Force by Stephen Coonts

Strike Force by Stephen Coonts

Autor:Stephen Coonts [Coonts, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2011-03-06T16:00:00+00:00


Per Diem fuhr, und ich saß auf dem Beifahrersitz. Wir folgten Marisa Petrous Limousine. Eigentlich gehörte der Wagen Isolde. Allem Anschein nach war ein neuer Chauffeur in ihre Dienste getreten, nachdem ich den alten unabsichtlich umgenietet hatte. Dumm gelaufen, ich weiß.

In Paris ist es nicht leicht, einen Wagen zu verfolgen – es gibt zu viel Verkehr und zu viele Ampeln. Wenn man Abstand wahrt, lässt es sich gar nicht vermeiden, dass vor einem jemand einschert, und wenn dann eine Ampel auf Rot springt, ist man angeschmiert und verliert den Wagen im Meer des Verkehrs. Wir versuchten also gar nicht erst, Marisas Chauffeur etwas vorzumachen – wir blieben direkt hinter ihm. Er schien uns nicht zu bemerken und fuhr in aller Seelenruhe über die Boulevards.

Ich fragte mich, wohin Marisa unterwegs war. Wenn sie sich mit Abu Qasim treffen wollte … Für den Fall hatte ich klare Anweisungen von Jake Grafton bekommen: »Erschießen Sie ihn, wenn Sie ihn sehen. Es ist mir gleich, wo es passiert oder was gerade geschieht. Erschießen Sie ihn. Pumpen Sie das ganze Magazin in ihn, wenn es sein muss.«

Solche Anordnungen ließen kaum Interpretationsspielraum. Natürlich standen die Chancen, dass ich auf Abu Qasim traf, etwa eins zu hundert Milliarden – ich hatte größere Aussichten, bei der Powerball-Lotterie zu gewinnen. Und selbst wenn ich Qasim begegnete … Vermutlich würde ich ihn gar nicht erkennen. Eins stand fest: Ich wollte keine Banker, Vorstandsmitglieder oder ihre Freunde umbringen, selbst wenn sie Franzosen waren. Das hatte ich beschlossen: keine weiteren unabsichtlichen Morde.

Fast hätte ich die Pistole im Hotel zurückgelassen, überlegte es mir dann aber anders. Strangulationen sind brutal und unschön. Kugeln sind besser.

Diem war ein guter Fahrer. Er schien genau zu wissen, was um ihn herum geschah, und er sah immer wieder in den Rückspiegel. Auch ich warf von Zeit zu Zeit einen Blick nach hinten. Wenn jemand zu leicht zu verfolgen ist, könnte ein misstrauischer Typ auf den Gedanken kommen, dass es einen Grund dafür gibt, zum Beispiel jemand, der den Verfolger verfolgte. Aber das war diesmal nicht der Fall.

Wir fuhren ins Zentrum der Stadt, überquerten die Brücke und erreichten das Polizeipräsidium. Die Limousine hielt an, und Marisa stieg aus. Ein Fotograf auf dem Bürgersteig machte einen Schnappschuss von ihr. Sie sah ihn nicht an, ging einfach vorbei und betrat das Gebäude.

»Wollen Sie rein und sehen, mit wem sie redet?«, fragte Diem.

»Ha, ha, ha.« Ich öffnete die Tür. »Folgen Sie der Limousine. Ich rufe Sie auf Ihrem Handy an, wenn sie sich ein Taxi nimmt.«

Ich stieg aus, überquerte die Straße und ging zu einer Stelle, von der aus ich den Vordereingang des Präsidiums im Auge behalten konnte. Wie ich Marisa kannte, würde sie um nichts auf der Welt eine Seiten- oder Hintertür benutzen. Ich schlenderte zu einer leeren Sitzbank vor Notre Dame, suchte nach Taubendreck und parkte meinen Hintern.

Böiger Wind, die Temperatur im einstelligen Bereich, graue Wolken am Himmel … Zum Glück war ich passend fürs Wetter angezogen. Ich klappte den Jackenkragen hoch, zog den Hut tiefer und versuchte, die Augen in Bewegung und das Gehirn im Leerlauf zu halten, was schwer war.



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