Stille Nacht by Loibl Marianne

Stille Nacht by Loibl Marianne

Autor:Loibl, Marianne [Loibl, Marianne]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783942509022
Google: WkyVpwAACAAJ
Herausgeber: Ed. Lichtland
veröffentlicht: 2011-04-14T22:00:00+00:00


Am selben Abend, einige Stunden später, saß Christian Aigner in seiner Stammkneipe in Passau und zündete sich eine neue Zigarette an. Schon öfter war er zu den Nebenräumen gegangen, doch die lagen so verlassen da wie ein Freibad im Winter. Was war nur los? Er beschloss, den Barmann zu fragen. Heute stand Fred hinter dem Tresen, mit dem konnte man reden. Aigner packte sein Bierglas und stand auf.

Fred nickte ihm zu, während er einige Gläser mit Bier abfüllte. Christian Aigner war es recht, er wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Er zog an seiner Zigarette und grübelte darüber nach, ob die Herren von der Kriminalpolizei ihn noch einmal befragen würden. Es machte ihn nervös. Sie stellten so komische Fragen, bei denen er nie so recht wusste, was sie eigentlich wollten. Besonders der Ältere schien ein ausgekochter Fuchs zu sein. Vor dem würde er sich in Acht nehmen müssen. Auf keinen Fall durften die heraus kriegen, wie hoch er verschuldet war. Dann würden sie ihn in die Mangel nehmen.

„Ist Pepe da?“, fragte Aigner dann doch, als sich Fred mal wieder ihm zuwandte.

„Er müsste im Büro sein. Wieso, was willst du vom Chef?“, fragte Fred.

„Nichts besonderes, wollte nur fragen, warum kein Fernseher läuft.“ Fred sah ihn an und dann etwas nach links und rechts, bevor er deutlich leiser antwortete. „Momentan gibt es keinen Fußball. Verstehst du? Keine Wetten. Zu heiß die Lage, die Polizei schnüffelt hier rum.“ Christian Aigner zog an seiner Zigarette, als wolle er sie einsaugen.

„Wie lange?“

Fred hob die Hände und verzog den Mund. „Keine Ahnung. Bis es sich beruhigt hat. Vielleicht in ein paar Tagen, vielleicht länger. Du musst sehen. Aber halt den Mund, umso schneller geht es. – Außerdem hast du eh noch Schulden bei Pepe. Glaub nicht, dass er dich wetten lässt, bis du bezahlt hast.“

Aigner drückte die Kippe in einen Aschenbecher und stieß den Rauch aus. „Er kriegt sein Geld! Ich hab Geld!“

Fred grinste. „Ach ja, woher denn?“

„Geht dich nichts an!“ brummte Aigner und trank sein Bier aus.

Drei Tage und Nächte grübelte Paul Gschwender, lief dabei wie ein Tiger im viel zu engen Käfig in seinem Zimmer auf und ab. Er war freundlich zu den Pflegern und Psychologen wie noch nie und jede Sekunde lauerte er, ob nicht Dr. Ostwendler auftauchte und ihm die erhoffte Meldung machte, dass er zu seiner Mutter aufbrechen konnte. Als es schließlich soweit war, saß er gerade beim Essen. Keinen Bissen brachte er anschließend mehr hinunter, obwohl der Klinikchef ihn anwies, noch zu essen, da es erst in einer Stunde losgehen würde. Und diese Stunde schien Minuten zu beinhalten, die sich in die Länge zogen wie Jahre. Doch dann standen plötzlich ein Pfleger, Dr. Ostwendler und ein Mann in seinem Zimmer. Der Fremde sah aus wie ein Bodyguard von einem Boxchampion. Paul ahnte, dass es schwierig werden könnte, ihn zu überwältigen.

„Diese Weste hier müsste ich Ihnen eigentlich anlegen, Herr Gschwender“, sagte Dr. Ostwendler und hielt ein weißes Etwas in die Höhe, an dem viele Schnüre und Schnallen hingen. „Allerdings waren Sie immer sehr kooperativ, so dass ich zunächst darauf verzichten möchte.



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