Sternenschweif, Das Zauberamulett by Linda Chapman

Autor:Linda Chapman
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder- und Jugendbücher
Herausgeber: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
veröffentlicht: 2014-04-03T04:00:00+00:00

7

„Sternenschweif!“, rief Laura, als sie auf Mr Cranfords Koppel trat. „Ich habe Neuigkeiten!“ Ihr Pony kam ihr entgegen getrabt. Laura erzählte ihm, was sie von Mr Cranford erfahren hatte. Als sie geendet hatte, hielt sie Sternenschweif den Beutel hin. „Und dann hat mir Mr Cranford noch das hier mitgegeben.“ Sternenschweif schnaubte und betrachtete den roten Samtbeutel und den Zettel. Dann las Laura ihm die Botschaft vor.

„Denkst du, wir sollten den Beutel gleich öffnen?“, fragte Laura, als sie geendet hatte, doch Sternenschweif schüttelte den Kopf.

„Stimmt. Ich bin zwar furchtbar neugierig, aber wir sollten bis heute Nacht warten“, gab Laura zu. „Auf der geheimen Lichtung sind wir ungestört. Und außerdem ist es schon ganz schön spät!“, stellte Laura mit einem Blick auf die Uhr fest. „Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch rechtzeitig zum Kaffeetrinken zu Hause sein wollen.“

Schnell schwang sich Laura auf Sternenschweifs Rücken und fast eine Stunde später kamen sie auf der Farm der Fosters an. Laura brachte Sternenschweif auf die Koppel und tauschte Sattel und Zaumzeug gegen sein Halfter. Dann lief sie in den Garten, wo ihre Familie schon am Kaffeetisch saß. Ein großer, duftender Apfelkuchen stand darauf.

„Hallo, Laura!“, begrüßte Mrs Foster ihre Tochter. „Wie war dein Ausflug?“

„Spannend!“, antwortete sie und griff nach dem Kuchenteller, den ihr ihr Vater entgegenhielt.

„Spannend? Was ist denn passiert?“, wollte Max sofort wissen und Laura stöhnte innerlich auf. Warum hatte sie nur dieses Wort benutzt? Jetzt musste ihr etwas Gutes einfallen. Sie konnte ihm ja schlecht von Einhörnern und geheimnisvollen Stoffbeuteln erzählen.

„Hast du jemanden getroffen?“, hakte ihre Mutter nach und Laura griff das Thema auf. „Ja, genau! Stellt euch vor, ich war bei Mr Cranford und er hat mir von Zoe erzählt. Ihre Freundin geht bald auf ein Sportinternat.“

„Wow, kann man da auch Skateboard fahren?“, fragte Max und schwärmte für die nächsten Minuten von seiner Lieblingsbeschäftigung. Laura lehnte sich erleichtert zurück. Sie aß ihren Kuchen und hörte zu. Ihre Familie war nun voll und ganz mit Max’ Erzählung beschäftigt. Doch schon bald war Laura mit ihren Gedanken wieder bei Zoe, Silberregen und der geheimnisvollen Botschaft.

Wie soll ich das bloß bis heute Abend aushalten?, fragte sie sich im Stillen.

Doch irgendwann ging auch dieser Tag vorbei. Ihre Eltern hatten Sophie bereits ins Bett gebracht und auch Max war in seinem Zimmer verschwunden. Laura lag mit offenen Augen im Bett und lauschte. Als sie ihre Eltern im Bad hörte, atmete sie auf. Kurz darauf streckten ihre Eltern noch einmal die Köpfe zu ihr herein und wünschten ihr eine gute Nacht. Dann wartete Laura, bis sie das vertraute Klicken der Schlafzimmertür hörte, und zählte bis zehn. Leise schlüpfte sie in den Flur und schlich sich aus dem Haus. Mit großen Schritten lief Laura zur Koppel hinüber und verwandelte Sternenschweif gleich hinter den Bäumen am Zaun.

„Endlich geht es los. Ich bin ja so gespannt!“, rief Sternenschweif, als er in seiner Einhorngestalt vor ihr stand.

„Ich auch! Meinst du, wir lösen das Geheimnis heute Nacht?“

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