Sternenmeer (Ein Aquitaine-Krimi) (German Edition) by Oetker Alexander

Sternenmeer (Ein Aquitaine-Krimi) (German Edition) by Oetker Alexander

Autor:Oetker, Alexander [Oetker, Alexander]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783455014877
Herausgeber: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH
veröffentlicht: 2022-11-03T00:00:00+00:00


Kapitel 20

»Wir beeilen uns, okay, Hugo?«

Anouk und Luc waren am Hôpital von Dax schon ausgestiegen und blickten zu dem Kollegen, der neben Aurélie auf dem Rücksitz saß.

»Wir könnten doch auch einfach Schnick-Schnack-Schnuck spielen, wer die Nanny und wer der Polizist ist …«, schlug Hugo vor. »Nein? Na gut.«

»Danke, mon cher. «

Sie gingen eilig nach drinnen, und Anouk folgte Luc auf dem Weg, den dieser schon am Vortag genommen hatte. Diesmal war es Docteur Giraud persönlich, die öffnete.

»Oh, Commissaire …«

»Bonjour , Docteur, das ist Capitaine Filipetti aus Bordeaux.«

»Bonjour , Madame. Hereinspaziert.«

»Haben Sie uns erwartet?«

»Nein. Aber ich bin derzeit um jede Minute froh, die ich nicht in meinem Labor verbringen muss.« Sie grinste.

»Wieso das denn?«

»Nur herein, nur herein, es ist eine Überraschung – und ich kann versprechen: eine ganz besondere.«

Am Ende des Ganges zog sie die Schiebetür auf, und während die geräuschlos aufglitt, zog sie sich sofort eine FFP 2 -Maske auf, die sie eben aus ihrer Tasche hervorgezaubert hatte. Luc trat ein, und es dauerte nur einen Augenblick, bis er begriff, weil die Nase die Information erst an sein Gehirn senden musste – dann aber griff er sich an den Mund und hustete, weil der ganze Raum so entsetzlich stank, dass es nicht auszuhalten war. Auch Anouk begann zu husten.

»Herrgott!«, rief sie. »Was ist das?«

Docteur Giraud lächelte die beiden Polizisten an und gab ihnen rasch zwei weitere Masken, die auf einem Arbeitsschrank bereitgelegen hatten. »Hier, damit geht’s.«

Anouk und Luc setzten schnell die Masken auf, und sofort wurde der Geruch schwächer, bis es einigermaßen auszuhalten war. »Das ist ja erbärmlich«, sagte der Commissaire, »Sie Arme, womit arbeiten Sie denn hier?«

»Tja, was soll ich sagen: Das war eine Ihrer Proben«, erwiderte Docteur Giraud, und ihre Locken wippten bei jedem Wort. Es schien ihr Freude zu machen – die Untersuchung einer vergifteten Foie gras war sicherlich spannender als die Prüfung Dutzender Fingerabdrücke nach einem Einbruch. »Es ist quasi Ihre Schuld, dass ich diesen Raum jetzt erst mal vergessen kann.«

»Wie kann das sein?«, fragte Luc. »Dann hätte doch das ganze Restaurant evakuiert werden müssen – dort hat aber gar nichts gerochen.«

»Es war keine Probe aus dem Restaurant, es war eine der Stopflebern, die im Lager von Monsieur Fontaine vor sich hin schmorten. In der fünften Probe sind wir fündig geworden, gerade als wir die Folie öffneten. Dann habe ich alle Mitarbeiter sofort rausgeschickt. Das muss sich ja keiner antun, außer mir alter Häsin.«

»Aber im Lager stank es auch nicht«, gab Luc zu bedenken.

»Ich untersuche gerade die Vakuumfolie, in der die Foie gras verpackt war. Entweder hat man die Einstichstelle wieder verschlossen, oder die Nadel war so winzig, dass es keinen Austritt geben konnte – denn man braucht für diesen Gestank nicht viel.«

»Nun sagen Sie schon, Docteur – was ist das?«

»Butansäure – und bevor Sie gleich fragen, ja, das herkömmliche Wort dafür ist Buttersäure. Sie riecht gelinde gesagt wie vergorene Milch.«

»Buttersäure?« Anouk runzelte die Stirn. »Mein Studium ist zwar schon einige Zeit her, aber bei den für Menschen gefährlichen Giften war das nicht dabei. Es ist



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