Stardoc - 01 - Die Seuche by S.L. Viehl

Stardoc - 01 - Die Seuche by S.L. Viehl

Autor:S.L. Viehl [Viehl, S.L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: babylon
veröffentlicht: 2012-07-22T04:00:00+00:00


Dritter Teil

Komplikationen

11 Urlaub im All

Eine Woche nachdem Kao sein Zeichen auf meiner Kehle und in meinem Herzen hinterlassen hatte, fand ich mein Labor verschlossen vor, als ich in der Öffentlichen Klinik eintraf. Obwohl nun auch die letzten Fälle vollständig genesen schienen – einschließlich Rogan, der prompt eine weitere Klage wegen eines Kunstfehlers gegen mich anstrengte –, war ich sicher, dass es hier um mehr ging als einen einfachen Krankheitserreger. Ich hatte die letzten sieben Umdrehungen damit verbracht, die Details der betroffenen Fälle zu vergleichen und auseinander zu nehmen. Ich hatte keinen nennenswerten Fortschritt gemacht.

Und jetzt kriegte ich die verdammte Tür nicht auf.

Ich stach ungeduldig mit dem Zeigefinger auf die Eingabefläche ein, die offensichtlich darauf programmiert worden war, meinen Kode zu ignorieren. »Ich bin mir sicher, dass ich gestern nicht gemein zur Reinigungscrew war.«

»Doktor Grey Veil.« Doktor Mayer trat in Begleitung von Verwalterin Hansen zu mir.

»Hi, Ana. Doktor Mayer, ich komme nicht in mein Labor«, sagte ich. »Wem bin ich jetzt wieder auf die Füße getreten?«

Der Chef wandte sich an Ana. »Wie viele freie Tage, sagten Sie, Verwalterin Hansen, sind Doktor Grey Veil seit ihrer Ankunft hier zugewiesen worden?«

»Zweiunddreißig, Sir.«

Ich war verblüfft. »So viele?«

»Und wie viele von diesen hat sie wirklich als Freizeit verbracht?«

Einen Moment mal, dachte ich. Was geht denn hier vor?

»Fünfzehn.« Ana zupfte einen unsichtbaren Fussel von ihrem Ärmel, um meinem bösen Blick nicht begegnen zu müssen. »Eine aktuelle Studie zu arbeitsbedingten Stresssyndromen hat die negativen Effekte einer sträflichen Missachtung von Dienstplänen gezeigt.«

»Negative Auswirkung?« Ich war wütend. »Sträfliche Missachtung?«

»Tatsächlich?« Mayer tat nachdenklich. »Ich würde diese Daten gerne selber einmal überprüfen.«

Sie taten bei ihrem Gespräch zwar, als wäre ich nicht anwesend, aber jetzt hatte ich genug.

»Entschuldigung? Das ist alles sehr faszinierend, aber es hilft mir nicht dabei, diese Schiebetür zu öffnen. Warum ist mein Labor verriegelt worden?«

»Das«, sagte Mayer, »sollte doch offensichtlich sein. Sie arbeiten laut Plan heute nicht, Doktor.« Leuchtete da Humor in den eisernen Augen des Chefs auf? Nein, ich musste halluzinieren.

»Öffnen sie das Labor. Bitte«, sagte ich.

»Nicht heute.«

»Ich werde morgen freinehmen. Ich will nur noch diese Scanserie fertig stellen, die ich …«

»Nicht heute«, sagte Mayer erneut. »Ich habe einen Flug arrangiert, der K-2 noch in dieser Stunde verlassen wird.«

»Ein Flug?« Meine Stimme überschlug sich. »Ins All?«

»Betrachten Sie es als Urlaub.«

»Aber ich will nicht ins All.«

»Sie haben keine Wahl, Doktor«, sagte Mayer. »Sie nehmen entweder Urlaub, oder Sie melden sich in der psychiatrischen Abteilung zu einer Tauglichkeitsprüfung.« Der Chef nickte Ana zu und schlenderte davon.

Ana hob ihre Hände, als ich mich zu ihr umdrehte. Sie schaute schuldbewusst drein. »Es war nicht meine Entscheidung. Fertig?«

Ich schloss meine Augen. »Wohin geht es?«

»In einem Shuttle hinaus ins All, weg von …«

»Ich hab's verstanden«, sagte ich. »Was hält mich davon ab, einfach nach Hause zu gehen und mich schlafen zu legen?«

»Ich muss dich bis zum Shuttle begleiten«, sagte Ana, hakte sich ein und tätschelte meinen Arm wie die gute Glucke, die sie war. »Anweisung des Chefs.«

»Es hat mir besser gefallen, als er mich noch gehasst hat.«

Wir fuhren bei mir Zuhause vorbei, wo ich nach Alunthri und Jenner sah und einige Sachen zusammenpackte.



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