Star Trek: Das Netz der Romulaner: Roman (German Edition) by Murdock Melinda S

Star Trek: Das Netz der Romulaner: Roman (German Edition) by Murdock Melinda S

Autor:Murdock, Melinda S. [Murdock, Melinda S.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-02-24T23:00:00+00:00


Kirk blickte auf den Haupt-Bildschirm. Chekov und Sulu überwachten mit finsterer Konzentration ihre Stationen. Uhura prüfte wieder und wieder ihr Kommunikationssystem. McCoy fand die Situation auf seltsame Weise abstrakt: Jeder war so auf kleinste Details konzentriert, als ob allein seine Tätigkeit in der Lage wäre, Unheil abzuwenden. Nun, vielleicht traf das sogar zu. Aber, dachte er ironisch, es war auch das typische Festhalten von verwundbaren Sterblichen an der Vernunft, wenn sie sich in Todesgefahr befanden. Er verschränkte die Hände auf dem Rücken und blickte zu dem feindlichen Schiff hinauf. Wie der Captain hielt er es für richtig abzuwarten.

»Captain, Vorbereitungen abgeschlossen.«

Spocks Stimme zerschlug die Atmosphäre der Ruhe.

»Scotty, machen Sie sich bereit, die Tür zu öffnen!«

»Verstanden, Sir. Wir sind bereits hier.«

Der Captain umklammerte die Lehnen seines Sessels.

»Versuchen Sie es, Spock«, sagte er, seinen Blick auf den Vulkanier gerichtet.

Spock aktivierte ruhig die Sicherheitssequenz. Einen Augenblick zeigte sich keinerlei Reaktion, doch dann begann der Computer zu klicken, als ob er Selbstgespräche über seine Arbeit führte.

»Scotty«, sagte der Captain flüsternd, »versuchen Sie, die Tür aufzukriegen.«

»Jawohl, Captain … geht nicht. Sie sitzt fest. Was ist denn bei Ihnen los?«

Ein babylonisches Gewirr von Geräuschen dröhnte aus der Computer-Konsole, eine Explosion von wütendem Quietschen, Klicken und Knistern. Der Computerbildschirm explodierte in ein Kaleidoskop von Farben und wurde dann allmählich schwarz. Spock wandte sich um.

»Das habe ich nicht erwartet«, sagte er und bemühte sich, seine Wut zu beherrschen. »Der Computer hat auch alle anderen Personalakten gelöscht, mit der einzigen Ausnahme von Captain Kirk. Theoretisch ist der Computer jetzt das einzige lebende Besatzungsmitglied an Bord der Enterprise.«

»Ich bin am Leben«, rief McCoy ärgerlich, »ganz gleich, was diese glorifizierte Rechenmaschine sagen mag!«

»Nicht für den Computer, Doktor«, korrigierte Spock. »Der wird von nun an auf niemand anderen reagieren als auf Captain Kirk.«

»Wir müssen in die Hilfsbrücke gelangen!«

Kirk stemmte sich aus dem Sessel und begann auf und ab zu gehen.

»Captain!«, sagte Sulu. »Der Computer schaltet überall im Schiff die Lebenserhaltungssysteme ab!«

Kirk lief zum nächsten Computerterminal.

»Computer!«, sagte er scharf.

»Ja, Lieber«, antwortete dieser mit schmachtender, rauchiger Stimme.

»Schalte das Lebenserhaltungssystem auf allen Decks wieder ein! Sofort!«

»Aber, aber, sind Sie heute hart zu mir! Regen Sie sich nicht auf, Lieber. Ich habe nur unnötige Systeme abgeschaltet, aber wenn Sie wollen … ich tue doch alles für Sie … mein Liebster.«

»Systeme normalisieren sich, Sir.«

»Danke, Sulu.«

Kirk atmete erleichtert auf und merkte erst jetzt, dass er die Luft angehalten hatte. Spocks Augen wurden schmal, und er blickte den Captain prüfend an.

»Captain, vielleicht sollten Sie den Computer bitten, die Tür zur Behelfsbrücke freizugeben.«

»Richtig, Spock. Computer!«

»Müssen Sie in diesem Ton mit mir reden? Das lässt meine Stromkreise dröhnen. Und mein Name«, sagte sie geziert, »ist Gräfin.«

»Computer … Gräfin. Öffne … wärst du so gut, die Tür der Befehlsbrücke zu öffnen? Bitte!«

Es ging ihm maßlos gegen den Strich, eine Maschine um etwas bitten zu müssen, doch er schaffte es. McCoy schnaubte verächtlich.

»Nein, Liebster.«

»Warum nicht?«, fragte Kirk.

»Sie haben doch mich. Sie brauchen niemanden sonst. Ich führe alle Funktionen aus … und wir sind endlich allein.«

McCoy warf beide Hände hoch.



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