Star Trek: Das Faustpfand der Klingonen: Roman (German Edition) by Larson Majliess
Autor:Larson, Majliess [Larson, Majliess]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-02-24T23:00:00+00:00
Während der nächsten Wochen kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen. Die meisten Klingonen gingen Jean aus dem Weg, und die junge Frau mied sie ebenfalls. Tywa brachte ihre Mahlzeiten ins Laboratorium oder servierte sie in der Unterkunft. Das Mädchen verehrte sie, und Jean empfand seine Gesellschaft als sehr angenehm. Des Nachts schmiegte sich Tywa an sie, spendete ihr Wärme und schlief so zufrieden wie ein Jequard-Junges.
Das Wetter war recht gut, und die beiden Getreidearten gediehen nach und nach. Der Boden im Hochland wies nur wenige natürliche Nährstoffe auf, und dort wuchs das Korn nicht ganz so gut wie auf Tahrn. Ganz im Gegensatz zum Polder, der eine hervorragende Ernte versprach – abgesehen von den Parzellen unmittelbar vor dem Deich. Dort wirkten die Ähren der ›Czerny-Sorte‹ verkümmert. Der Grund bestand nicht etwa in dem Tseni-Virus, doch es gab ein anderes, fast ebenso ernstes Problem. Jean und Aernath beobachteten die Entwicklung des Korns und nahmen häufige Analysen vor.
An diesem Morgen drehte sich die junge Frau schläfrig auf die andere Seite, zog die Decke bis zum Kinn hoch und lauschte den Geräuschen, die Tywa am Kamin verursachte. Das Mädchen hatte sich irgendwo einen Topf besorgt und fand großen Gefallen daran, unmittelbar nach dem Aufstehen Khizr zu kochen, das klingonische Äquivalent zu Kaffee. Gleich kommt Tywa mit zwei dampfenden Tassen, dachte Jean zufrieden. Sie setzt sich zu mir, und dann planen wir den heutigen Tag.
»Es regnet«, sagte das Mädchen, als es Jean eine Tasse reichte.
»Mist! Aernath ist in Port Klairos, um neue Ausrüstungsgegenstände zu holen, und er kommt erst heute Nachmittag zurück. Das bedeutet, ich muss selbst zum Polder reiten. Was meinst du? Wird es den ganzen Tag über regnen?«
»Nein. In einigen Stunden müsste sich das Wetter bessern.«
»Dann warte ich bis nach dem Mittagessen. Heute steht die nächste Untersuchung der verfaulten Ähren auf dem Programm – ohne Aernaths Hilfe eine ziemlich zeitintensive Angelegenheit. He, Tywa, das Frühstück steht bereits auf dem Tisch! Wie hast du das angestellt?«
Das Mädchen lachte leise. »Eine Freundin von mir arbeitet in der Küche. Wenn ich früh genug komme, gibt sie mir unsere Teller, bevor die Essensausgabe im Speisesaal beginnt.«
»Du bist ein Schatz, Tywa. Und das gilt auch für deine Freundin. Danke ihr in meinem Namen.« Jean beugte sich vor und gab dem erfreuten Mädchen einen Kuss auf die Stirn. »Nun, ich sollte jetzt besser frühstücken und dann mit der Arbeit beginnen. Vielleicht kannst du deine Freundin dazu überreden, das Mittagessen für uns etwas früher als sonst zuzubereiten. Anschließend mache ich mich auf den Weg zum Polder.«
»Kein Problem, Jean.« Offenbar gab es einen guten Grund für Tywas Zuversicht: Kurz vor der zweiten Messe für die Männer traf sie mit dem Essen im Laboratorium ein. Inzwischen regnete es nicht mehr.
»Weißt du, wo Tirax ist?«
»Er und die anderen gingen heute morgen auf die Jagd. Sie werden erst am späten Nachmittag zurückerwartet.« Zu Tywas vielfältigen Fähigkeiten gehörte die besondere Eigenschaft, ständig über die Aktivitäten anderer Personen auf dem laufenden zu sein – einer der Gründe dafür, warum sie als Ausgestoßene überlebt hatte.
»Hm. Nun, dann lasse ich mich eben von einem der Wächter am Pferch begleiten.
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