Star Trek - The Next Generation: Die Augen der Betrachter: Roman (German Edition) by Crispin Ann C

Star Trek - The Next Generation: Die Augen der Betrachter: Roman (German Edition) by Crispin Ann C

Autor:Crispin, Ann C. [Crispin, Ann C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-02-24T23:00:00+00:00


Der fünfzehnjährige Will Riker durfte zum ersten Mal für einen Tag die Starfleet-Akademie verlassen. Er sah sich die Sehenswürdigkeiten von San Francisco an, und am Nachmittag bewunderte er, wie so viele vor ihm, die Schönheit der Golden Gate Bridge. Sie hing unter dem Himmel, spiegelte sich im Wasser der Bucht wider, wirkte wie eine Brücke, die ins Walhalla oder Vorta Vor führte, das Kriegerparadies der Romulaner. Eine Brücke zur Ewigkeit …

Der Junge beobachtete alle Einzelheiten, genoss den Triumph der menschlichen Baukunst, der schon mehrere hundert Jahre alt war. Das rote Licht der untergehenden Sonne glühte an bernsteinfarbenen Türmen, verwandelte die hohen Kabel in Fäden aus gesponnenem Gold.

Will trank die Pracht dieses Bauwerks und fühlte, wie ihm der Wind durchs Haar strich, als er auf Land's End stand. Links hinter ihm, nur zwei Kilometer entfernt, erstreckte sich der Golden Gate Park.

Er hatte großen Gefallen daran gefunden, durch Gras zu wandern, Bäume und Vögel zu sehen – natürliche Dinge statt Klassenzimmer, Korridore und Raumschiff-Attrappen. Es fiel ihm noch immer schwer, sich mit dem Leben in der Akademie abzufinden. Will stammte aus Alaska und war viel mehr daran gewöhnt, sich im Freien aufzuhalten, zu wandern und zu angeln. Die Hektik der Großstadt verunsicherte ihn nach wie vor.

Zweimal hatte er seinem Vater geschrieben, doch die einzige Antwort kam von einem Bekannten: Carl Riker war als Berater von Starfleet Command beauftragt worden, bei der Lösung eines schwierigen Problems im Prokyon-System zu helfen.

Natürlich ist es zuviel Mühe für ihn, seinem Sohn mitzuteilen, wohin er fliegt, dachte Riker bitter. Ich habe es satt, auf seiner Prioritätenliste immer ganz unten zu stehen. Wahrscheinlich schert er sich überhaupt nicht darum, dass ich bei der letzten Prüfung die beste Note bekam.

»Hat Ihnen niemand gesagt, dass Ihr Gesicht erstarren könnte, wenn Sie so finster dreinblicken, Kadett?«, fragte eine amüsiert klingende Sopranstimme.

Will zuckte heftig zusammen, drehte sich um und sah eine Frau. Sie musterte ihn aus humorvoll funkelnden Augen, deren Farbe – ein strahlendes Graugrün – ihn an das Wasser in der Bucht erinnerte. Sie wirkte exotisch und faszinierend, hatte hohe Wangenknochen, einen breiten Mund mit makellosen weißen Zähnen und ein spitzes Kinn. Modisch frisiertes dunkles Haar umgab ihren Kopf wie eine flauschige Wolke. Zwar waren ihre Züge regelmäßig, aber Will glaubte trotzdem, nie zuvor eine schönere Frau gesehen zu haben.

Ihr rotes Kleid bestand aus einem seidenen Material, und der Wind zupfte daran, drückte es ihr an den Leib, betonte damit die Konturen kleiner, hoher Brüste, die Wölbungen der Hüften, die schmale Taille. Ihre langen Beine drückten atemberaubende Eleganz aus. »Tut mir leid, dass ich Sie erschreckt habe«, sagte sie, obgleich Will wusste, dass Absicht dahintersteckte. Sie schmunzelte. »Sie sahen aus wie eine Gewitterwolke. Und Sie sind zu jung, um sich so sehr zu ärgern.«

Sie machte sich lustig über ihn, doch aus irgendeinem Grund war es Riker egal. Er beobachtete sie aufmerksam: Für eine Frau schien sie recht groß zu sein, aber er überragte sie trotzdem. Schon vor einem Jahr hatte er die Erwachsenengröße erreicht, und das Gewicht hinkte noch immer ein wenig hinterher.



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