Star Trek - Enterprise 3: Kobayashi Maru by Michael A. Martin & Andy Mangels

Star Trek - Enterprise 3: Kobayashi Maru by Michael A. Martin & Andy Mangels

Autor:Michael A. Martin & Andy Mangels
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2014-11-15T00:00:00+00:00


DREIUNDZWANZIG

Montag, 21. Juli 2155

Qam-Chee, die Erste Stadt, Qo’noS

Zwei Mal hatte Jonathan Archer bereits die Heimatwelt der Klingonen besucht. In beiden Fällen hatte er kaum mehr über deren Zivilisation gelernt, als dass ihre Architektur genauso abweisend und militaristisch aussah wie jeder Angehörige dieses Volkes, dem er je begegnet war. Er fragte sich, ob es unter diesen grimmigen, kriegerischen Fremden auch Platz für nichtmartialische Kultur und Schönheit gab. Obwohl sich hohe Kunst hier vor allem auf die Herstellung ausgefeilt geschliffener Waffen zu beschränken schien, musste mehr im klingonischen Volk stecken. Selbst die wilden Stämme der Hunnen, die einst auf der Erde gelebt hatten, waren Kunst und Kultur nicht völlig abgeneigt gewesen. Archer hatte über genau diese Frage mal mit Trip gesprochen. Der hatte darauf mit typisch lakonischem Südstaatenhumor geantwortet: 'Teufel, selbst Kannibalen können hübsche Knochenketten anfertigen.'

Archer verließ die Enterprise unter wachsamen Blicken von Lieutenant Donna O’Neill. Ihm fiel auf, dass sie nicht fragte, warum er weder Commander T’Pol noch Lieutenant Reed mitnahm. Mittlerweile war die fehlende Raumfähre selbstverständlich bemerkt worden, aber Archer hatte noch keinen offiziellen Logbucheintrag hierzu vorgenommen. D. O. war nicht dumm, ebenso wenig wie die anderen Brückenoffiziere. Sie hatten sich vermutlich längst ausgerechnet, dass Malcolm und T’Pol sich auf irgendeiner Geheimmission befanden – was, genau genommen, ja auch stimmte. Allerdings handelt es sich um eine Mission, die niemand autorisiert hat, dachte Archer düster.

Angesichts Krells Drohungen hatte er obendrein entschieden, Phlox zurückzulassen. Es war besser, den Denobulaner sicher an Bord der Enterprise zu wissen, als möglicherweise in Gefahr auf der klingonischen Heimatwelt. Auch Hoshi Sato hatte Archer auf ihrem Posten belassen, ein Umstand, für den sie sehr dankbar zu sein schien. Eine kleine Übersetzungseinheit, etwa von der Größe eines Kommunikators, klemmte an seiner Uniformjacke und würde sicherstellen, dass sein Anliegen verstanden wurde und dass er seinerseits die Klingonen nicht falsch verstand. Er hoffte, sie würden der Versuchung widerstehen, ihre Klingen für sie sprechen zu lassen.

Das bedeutete, dass Archer allein war, sah man von den zwei MACO-Soldaten ab, die ihn zum Schutz begleiteten, Corporal O’Malley und Corporal Ryan. Beide hatten in der Vergangenheit eine umfangreiche Ausbildung im waffenlosen Kampf genossen, darunter auch in den vulkanischen Disziplinen des Suus Mahna und V’Shan. Obwohl sie also alle drei direkt nach ihrem Eintreffen im Außenfoyer der Ratszitadelle des klingonischen Hohen Rats entwaffnet worden waren, konnte Archer ganz ruhig bleiben, denn er wusste, dass die beiden MACOs ihre Haut teuer verkaufen würden, wenn es zu einem Kampf kam.

Was moralische Unterstützung anging, hatten sie ihm allerdings während des Fährenflugs vom Orbit aus nicht viel geboten. Archer wusste, dass er in der Großen Halle auf sich selbst gestellt war, im Guten wie im Schlechten. Vor ihm öffneten sich die gewaltigen Eisentore mit einem Stöhnen und einem metallischen Schlag. Er trat in das weitläufige innere Sanktuarium. Es war nicht dieselbe Kammer des Hohen Rats, die er im Laufe der ersten Mission der Enterprise betreten hatte, als er einen verwundeten Klingonen namens Klaang zu seiner Heimatwelt zurückgebracht hatte. Andererseits war er auch wieder dankbar, dass es sich nicht um



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