Star Trek - Corps of Engineers 17: Fundamente 1 by DAYTON WARD und KEVIN DILMORE
Autor:DAYTON WARD und KEVIN DILMORE
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Amigo Grafik
veröffentlicht: 2015-11-15T00:00:00+00:00
Kapitel 6
„Ich bin nicht sicher, ob das schon unter Ockhams Rasiermesser läuft, aber es könnte unsere einzige Chance sein.“
Scott sagte nichts, als al-Khaled auf einer Tastatur neben dem Hauptschirm in der Mitte des Kontrollzentrums herumtippte. Das Bild auf dem Schirm änderte sich auf seinen Befehl hin und zeigte nun einen Lageplan von Außenposten 5 und dem Asteroiden, der die Station umgab. Der PXK-Kernreaktor, der unter Tonnen von solidem Fels einen eigenen Kontrollraum hatte, war mit grellem Rot gekennzeichnet. Zwei parallele Linien, die leuchtend grün gefärbt waren, zeigten einen Weg von der Oberfläche des Asteroiden bis hinunter zum Reaktor.
„Durch massiven Fels bohren?“, fragte Scotty. Im Gegensatz zu al-Khaleds Kommentar schien ihm die Idee selbst durchaus so einfach zu sein, wie sie klang. Die Aussage des jungen Ingenieurs bezog sich auf das Prinzips, das man gemeinhin Wilhelm von Ockham zuschrieb, einem Philosophen, der im dreizehnten Jahrhundert auf der Erde gelebt hatte: „Die einfachste Lösung ist oft die richtige.“ Übersetzungen und zusätzliche Kommentare dieser Feststellung hatten sich über die Jahrhunderte so weiterentwickelt, dass beinahe jeder Ingenieur, der diese uralte These je gehört oder zitiert hatte, sie zusammenfasste als: „Halte es einfach, Dummkopf.“
Aye, eine prima Idee, dachte Scott. Aber wird das wirklich funktionieren?
Bedachte man die ernste Lage, in der sie sich befanden, musste er davon erst noch überzeugt werden.
An einer anderen Arbeitsstation legte Chief Celine eine Reihe von Schaltern auf seiner Konsole um. Wieder änderte sich das Bild und vergrößerte den Weg, den die Bohrung nehmen musste, die al-Khaled vorgeschlagen hatte. „Die Scans, die wir trotz der mangelnden Reichweite durchgeführt haben, haben uns noch mehr Kühlmittellecks in vielen der Tunnel gezeigt, die von den oberen Ebenen hinunter in die technischen Bereiche führen. Da unten gibt es sicher noch mehr, die wir nicht entdecken können. Wenn Sie diese Route hier nehmen, können Sie dieses Risiko ganz vermeiden.“
Als al-Khaled nach ein paar Sekunden nichts sagte, wandte sich Scotty zu ihm um und erkannte, dass dieser sich nicht vollkommen auf das aktuelle Problem konzentrierte. Es war klar, dass er immer noch unter dem tragischen Tod Kellermans und J’lenns litt, der sich vor kaum einer Stunde ereignet hatte. Scott spürte ebenfalls den Verlust, auch wenn er J’lenn das erste Mal beim Briefing auf Sternenbasis 10 gesehen und Kellerman gar nicht gekannt hatte. Die Unmittelbarkeit ihrer Mission hatte ihm nicht den Luxus ermöglicht, viele Besatzungsmitglieder der Lovell persönlich kennenzulernen.
In gewisser Weise war das ein Glück, denn so konnte er die Gefühle von Ärger und Verzweiflung über den Tod der beiden Techniker von sich fortschieben, sie bis zu einem gewissen Grad verdrängen. Trotzdem, zwei Leute waren gestorben und sie verdienten es, dass man sie betrauerte und sich an sie erinnerte.
Aber nicht hier und jetzt. Sie hatten einen Job zu erledigen.
Scott legte tröstend eine Hand auf al-Khaleds Schulter und sagte: „Entspannen Sie sich, mein Freund. Ich weiß, was Sie fühlen, glauben Sie mir. Aber jetzt ist das Beste, was wir für sie tun können, diese Mission zu beenden, denn sonst ist ihr Tod bedeutungslos.“
Auf einem anderen der zahlreichen Bildschirme des Kontrollraums war Captain Okagawa zu sehen, der über einen Kommunikationskanal zugeschaltet war.
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