Stadt des Schweigens - Spindler, S: Stadt des Schweigens by Stadt des Schweigens Spindler

Stadt des Schweigens - Spindler, S: Stadt des Schweigens by Stadt des Schweigens Spindler

Autor:Stadt des Schweigens Spindler
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Mira Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2011-10-28T04:46:26+00:00


31. KAPITEL

Avery hatte erwartet, dass Gwen sich spätestens Donnerstagabend auf ihre Nachricht melden würde. Stattdessen verging auch der nächste Tag ohne ein Wort von ihr, und Avery begann sich Sorgen zu machen. Sie versuchte es erneut und hinterließ noch eine Nachricht.

Als sie sich gerade entschlossen hatte, dem Gästehaus einen Besuch abzustatten, läutete es an der Tür. Überzeugt, es sei Gwen, öffnete sie schnell – und stand Buddy gegenüber.

Er lächelte sie an, doch sie konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen. „Hallo, Buddy, was für eine schöne Überraschung.“

„Hallo, kleines Mädchen.“ Er hielt einen Korb in der Hand, der mit einer Serviette abgedeckt war. „Lilah hat mich gebeten, dir das vorbeizubringen.“

Schuldbewusst nahm sie den Korb an. „Was ist da drin?“

„Lilahs preisgekrönte Blaubeermuffins.“

Als er das sagte, zog ihr bereits der verlockende Duft in die Nase, sodass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. „Wie geht es ihr?“

„Besser. Sie tummelt sich wieder in der Küche.“ Er wischte sich mit einem Taschentuch über den Nacken. „Heiß ist es heute. Angeblich soll es einen Hitzerekord geben.“

„Komm herein, Buddy, ich mache dir etwas zu trinken.“

„Um ehrlich zu sein, ein eisgekühltes Wasser wäre nicht schlecht.“

Er trat ein, und sie winkte ihm, ihr zu folgen. Die Klimaanlage war angesprungen. Auf dem Weg zur Küche sah Buddy sich um und bemerkte die halb leeren Regale und die gestapelten Kisten. „Sieht so aus, als kämst du voran.“

„Ja, langsam.“ Sie holte Eiswürfel aus dem Schrank und gab sie in ein Glas, füllte es mit Wasser auf und reichte es ihm. „Ich verwende nicht so viel Zeit darauf, wie ich sollte. Die Maklerin drängt ein bisschen. Sie hat einen Klienten, der genau so ein Haus sucht.“

Buddy trank gierig. „Es ist ein tolles Haus in einer fantastischen Lage. Ich sehe es nicht gern …“

Er verstummte einen Moment und schob das Glas von einer Hand in die andere. „Hast du mal daran gedacht, das Haus zu behalten und in Cypress Springs zu bleiben? Ich gewöhne mich langsam daran, dich wieder hier zu haben. Wir alle tun das.“

Sie war gerührt. Wie konnte sie einerseits so viel Zuneigung zu den Menschen dieser Gemeinde empfinden und sie andererseits so abscheulicher Taten wie Mord bezichtigen? Was war bloß los mit ihr?

„Ich habe viel darüber nachgedacht, aber ich bin noch zu keiner Entscheidung gelangt.“

„Kann ich etwas tun, um dich zu beeinflussen?“

„Dass du bist, wie du bist, beeinflusst mich schon.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Er errötete vor Begeisterung. „Lilah hat mir gesagt, dass du sie besucht hast.“

„Habe ich.“ Avery schenkte sich ebenfalls ein Glas Wasser ein. „Wir hatten einen netten Plausch.“

„Und du hast auch ein bisschen Zeit mit Cherry verbracht.“ Ihr Lächeln schwand.

Er sah es und furchte die Stirn. „Was ist los?“

„Nichts. Sie hat sich zu einer verdammt guten Schützin entwickelt. Ich war beeindruckt.“

„Ja, das hat sie. Ich glaube, sie wäre eine gute Polizistin geworden.“

Avery sah ihn überrascht an. „Hast du sie denn je ermutigt, in den Polizeidienst zu gehen?“

„Habe ich.“ Er seufzte. „Aber du weißt, wie das hier geht. Die Rollenverteilung bei den Geschlechtern ist sehr streng geregelt.



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