Splitternest by Markolf Hoffmann

Splitternest by Markolf Hoffmann

Autor:Markolf Hoffmann [Hoffmann, Markolf]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-03-29T17:00:00+00:00


Aelarian und Cornbrunn waren weitergerannt, ohne sich noch einmal nach dem Schattenspieler umzusehen. Erst als sie kaum noch atmen konnten, lehnten sie sich gegen die Wände und schnappten nach Luft.

»Weiter … wir … dürfen … nicht … stehen bleiben …« Cornbrunn sackte an der Mauer herab. »Wir müssen … weiter …«

Aelarian öffnete die Faust, die er die ganze Zeit geschlossen hatte. In ihr lag die silberne Kette der Aldra.

»So … ein Hund …«, fluchte er. »Was … will er mir … damit sagen? Dass ich … Uliman allein finden soll … ausgerechnet … ich?«

Er schleppte sich zu Cornbrunn, zerrte ihn empor, und sie liefen weiter, folgten dem Gang, der immer schmaler wurde, dunkler und gedrungener. Er mündete schließlich in eine Kammer. Sie war so eng wie ein Rübenkeller. Ja, ein Keller – tatsächlich! Fast stolperten die zwei Troublinier über eine verlauste Decke, eine Kiste mit uralten Gläsern und ein zertrümmertes Fass, das ihnen im Weg lag. Holzbretter lehnten an den Wänden, und von einem Haken baumelten muffige Kleider, mottenzerfressene Mäntel, ein Seil mit kupferbeschlagenen Enden.

Der Gang endete hier.

»Wir … müssen weiter!« schrie Cornbrunn.

»Es geht aber … nicht weiter!« Aelarian blickte zur Decke des Kellers. Von dort drang Licht durch die Ritzen der Holzbohlen.

»Sieh doch! Eine Falltür!«

Ohne zu zögern packte der Großmerkant einen Reifen des zerstörten Fasses, und mit kräftigen Stößen hämmerte er von unten gegen die Falltür, versuchte sie aufzustoßen. Sie rüttelte und knirschte. Cornbrunn erwachte aus seiner Erstarrung. Er packte Aelarians Beine und hob ihn höher, damit er näher an die Decke gelangen konnte.

Dann aber wurde die Falltür aufgerissen. Grelles Licht fiel in den Keller. Die Troublinier purzelten zu Boden und hielten sich die Hände vor die Augen.

»Welcher Saufbold schlägt mir da meine Dielen kaputt?« Ein wütendes Zetern schallte herab. »Zeig dich, Bursche, damit ich dir den Schädel zertrümmern kann! Bist wohl gestern Nacht in deiner eigenen Kotze ausgerutscht und in den Keller geschlittert, was? Ha, dir gebe ich Fersengeld!«

Aelarian ließ die Hand sinken. Ungläubig starrte er zu der offenen Luke empor.

Und es ließ sich schwer sagen, wer von den beiden dümmer dreinschaute, als sie sich gegenseitig erkannten: Aelarian Trurac, Großmerkant aus Troublinien, der rücklings auf dem Kellerboden lag – oder Stolling, Wirt der Roten Kordel, der aus dem Schankraum auf die ungebetenen Gäste hinunterblickte.



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