Sommer unter dem Maulbeerbaum by Jude Deveraux

Sommer unter dem Maulbeerbaum by Jude Deveraux

Autor:Jude Deveraux [Deveraux, Jude]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2013-12-15T23:00:00+00:00


13. KAPITEL

Es war Patsy, die Bailey auf die Idee brachte.

Zwei Tage waren vergangen, seit sie Arleen in dem Restaurant in Welborn getroffen hatte, und Bailey war fast verrückt geworden bei dem Versuch herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte.

Geistesabwesend hatte sie Matt sein Essen gekocht, und als er ihr seine neuesten Entwürfe vorlegte, hatte sie kaum einen Blick darauf geworfen. »Einen Penny für deine Gedanken sagte Matt, doch Bailey reagierte nicht darauf. Ihr Kopf war voll mit Fragen nach dem Was und dem Wie und dem Wer.

Am Ende war es etwas, das Patsy gesagt hatte, das in ihrem Kopf die Glocken zum Läuten brachte. Patsy war damit an der Reihe, sie alle einzuladen, und Bailey war mit einer Wagenladung Essen aufgetaucht. Sie war an einem Punkt angelangt, an dem sie keine von Patsys faden Dips-mit-Chips mehr ertragen konnte.

»Mein Problem mit dem Kochen«, sagte Patsy, »ist, dass ich nicht weiß, was ich vorher und nachher servieren soll.«

Bailey war mit ihren Gedanken ganz woanders. Sie hatte alles nachgelesen, was sie über die Vermarktung von »Spezialitäten«, wie es in Fachkreisen hieß, finden konnte, und es sah aus, als ob alle Zweige dieses Marktes schon besetzt wären. Überall gab es Gourmetmarmelade und dazu noch alle erdenklichen Saucen, Kräutermischungen, Eingelegtes. Und soweit Bailey sehen konnte, hatte jedes Land der Erde mehrere Sortimente mit seinen Produkten auf dem Markt. Alles, was ihr noch blieb, war zu wiederholen, was andere schon vor ihr gemacht hatten. Doch eigentlich brauchte sie eine Lücke, die sie füllen konnte.

»Vorher?«, fragte Bailey geistesabwesend nach.

»Du weißt schon, vor der Hauptmahlzeit. Was serviert man vor dem eigentlichen Essen?«

»Horsd’oeuvre«, erwiderte Bailey, die nicht verstand, was Patsy meinte.

»Das weiß ich doch«, sagte Patsy ungeduldig. »Ich kenne viele Gerichte, aber ich weiß nicht, wie ich sie zubereiten soll ohne viel Zeitaufwand.«

»Du kannst ...«, fing Bailey an, doch Patsy unterbrach sie.

»Ich weiß, dass ich kleine Blätterteigtaschen machen und sie mit einer himmlischen Hummerkreation füllen kann«, bemerkte Patsy mit Sarkasmus in der Stimme. »So dumm bin ich nicht. Ich schau mir wie alle anderen diese Fernsehköche an. Aber so etwas will ich nicht machen. Keinem scheint einzuleuchten, dass es da draußen Menschen gibt, die es abgrundtief hassen zu kochen. Wir wollen nur so schnell wie möglich rein in die Küche und wieder raus. Aber man erwartet von uns, dass wir alle so tun, als wären wir gerne Starköche.«

Bailey fiel es so schwer zu begreifen, was Patsy eigentlich meinte, dass sie sich aus ihren Tagträumen befreite und genauer hinhörte. »So tun, als wären wir Starköche?«, wiederholte sie. »Was soll das heißen?«

»All diese Köche im Fernsehen wollen uns weismachen, es wäre ganz einfach, tolle Gerichte zu kre-ieren. Man braucht nur ein wenig von diesem und ein wenig von jenem hinzuzufügen, und hat schon ein wundervolles Essen. Was sie uns nicht sagen ist, dass man zuerst mal darüber nachdenken muss, was man kochen möchte, dann muss man in den Supermarkt gehen und den ganzen Kram einkaufen, und dann muss man es auch noch zubereiten. Mein Gehirn funktioniert so nicht. Und ich



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