So wahr mir Geld helfe by Turow Scott
Autor:Turow, Scott [Turow, Scott]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-08-01T16:00:00+00:00
B) Würdest du das einen Erfolg nennen?
In dem Hotelzimmer im »Dulcimer House« lief alles bestens, bis ich aus der Unterhose stieg. Da schrie Brushy auf und schlug beide Hände vor den Mund.
»Was ist denn das?« Sie zeigte auf mich, und nicht etwa, weil sie so beeindruckt war.
»Was?«
»Der Ausschlag da.« Sie bugsierte mich vor den Spiegel.
Da erblickte ich mich, mit einem halben Ständer und einem feuerroten Mal auf dem Hintern, das wie ein Erdteil aussah. Es kroch als Halbinsel aus meiner Pospalte, lief, breiter werdend, um mich herum und verschwand in der Schambehaarung. Ich starrte wie das Opfer einer Verschwörung auf mein Spiegelbild.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
»Das gottverfluchte Russische Bad!«
»Aha«, sagte sie.
Sie wich zurück, als ich mich wieder an sie heranmachen wollte.
»Dermatitis«, erklärte ich. »Nichts Schlimmes. Ich hab nicht mal gemerkt, daß ich das habe.«
»Sagen sie alle.«
»Aber Brushy.«
»Geh lieber zum Onkel Doktor, Malloy!«
»Brushy, hab ein Herz!«
»Wir leben in den Neunzigern, Mack!« Splitternackt ging sie durchs Zimmer. Sie kramte in ihren Klamotten, und ich hatte schon Angst, sie wolle sich wieder anziehen, aber sie suchte sich nur eine Zigarette. Sie setzte sich mir gegenüber auf einen üppig gepolsterten Brokatsessel, rauchend und nackt, wie Gott sie schuf, eine Ferse auf dem kostbaren Stoff, so daß weibliche Säfte auf das schöne Möbel tropften. Gertenschlanke Frauen sind gute Kleiderständer, aber nackt ist eine Frau mit Rubensschen Proportionen wie Brushy der schönere Anblick. Ich blieb forsch und tatenfroh, konnte aber an ihrem Verhalten erkennen, daß ich meinen sexuellen Höhepunkt schon beim Lunch erreicht hatte. Ich legte mich aufs Bett und fing, überzeugt, ein Recht darauf zu haben, zu jammern an.
»Mack«, sagte sie, »hab dich nicht so! Du machst mir ein schlechtes Gewissen.«
»Will ich auch hoffen.«
»Dauert doch bloß ein paar Tage«, tröstete sie mich. Sie nannte mir einen Arzt und meinte, er werde mir vielleicht sogar telefonisch etwas verordnen. Das klang, als kenne sie sich da bestens aus, aber ich verkniff mir alle Fragen, die ihr vielleicht sauer aufgestoßen wären.
Ich beruhigte mich schließlich, und bald war ich wieder der alte, also überwiegend schwermütig. Ich starrte an die pompöse Zimmerdecke hier im »Dulcimer House«, wo der Stuck um die Deckenlampe nach allen Seiten in weißliche Gipsranken auslief. Wir waren schon mal hier gewesen, natürlich – mit ähnlichem Erfolg. Ich hatte gespürt, daß es von vornherein falsch war, ins selbe Hotel zu gehen; das gleiche frohe Schlendern hierher, ein bißchen gehemmt von der Mischung aus Vorfreude und dem Bemühen, in Sichtweite des Büros nicht unbedingt zu wirken wie zwei, die eben mal zum Vögeln gingen; derselbe katzbuckelnde Angestellte am Empfang; dasselbe Zimmer mit massiven Möbeln, zu unmodern, um geschmackvoll zu sein. Wieder mal nicht zusammengekommen. Ich fühlte mich in meinen Lebenszyklen regelrecht gefangen.
»Ich hab mich vorgestern abend besoffen, Brush«, sagte ich unvermittelt. »Was hältst du davon?«
»Nicht viel«, sagte sie. Ich glaube nicht, daß sie damit sagen wollte, sie habe keine Meinung dazu. Als ich mühsam den Kopf wandte, um sie in ihren Sessel sitzen zu sehen, immer noch nackt und rauchend, konnte ich an ihrer
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