Skulduggery Pleasant--Apokalypse, Wow! by Derek Landy

Autor:Derek Landy [Derek Landy]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik für Kinder und Jugend
ISBN: 9783732002498
Herausgeber: Loewe Verlag
veröffentlicht: 2015-01-15T00:00:00+00:00

DREI

Der Unterkiefer des Skeletts bewegte sich beim Sprechen, doch es hatte keine Zunge. Es hatte auch keine Lunge und keine Stimmbänder. Es gab an ihm absolut gar nichts, das ihm eine Stimme hätte verleihen können, und dennoch redete Skulduggery. Gütiger Himmel, und wie er redete!

„In der Kurzversion bedeutet dies“, erklärte er während der Fahrt, „dass es Magie gibt. Und Monster. Zauberer wie ich oder Walküre kämpfen, um andere Zauberer wie Foe und seine Freunde davon abzuhalten, schlimme Dinge zu tun. Wir sind die Helden, wenn du uns unbedingt mit einem Titel belegen willst. Sie sind die Bösen. Wir versuchen, möglichst nicht an die Öffentlichkeit zu treten. Im Grunde ist alles ganz unkompliziert, wenn du nicht zu intensiv darüber nachdenkst.“

„Aber ich verstehe das nicht“, flüsterte Ryan.

„Das ist die richtige Einstellung. Wir haben nicht viel Zeit, also wirst du einige Dinge einfach akzeptieren müssen.“

„Du bist ein Skelett.“

„Das zum Beispiel.“

„Aber wie kannst du dich bewegen?“

Walküre löste ihren Sicherheitsgurt und kletterte nach hinten. „Ryan“, begann sie, nachdem sie sich auf der Rückbank wieder angeschnallt hatte, „die Welt ist ein unglaublicher Ort. Sie ist voller wunderbarer Dinge und faszinierender Menschen und tiefer Geheimnisse, die nur darauf warten, gelüftet zu werden. Aber wenn du nicht willst, dass ich sauer werde, musst du all das beiseiteschieben und dich auf das konzentrieren, was wir dir sagen. Er ist ein wandelndes Skelett. Ich trage enge Hosen. Gibt es bis hierher irgendwelche Fragen?“

„Äh, nein.“

„Super.“

„Bei uns bist du gut aufgehoben“, versicherte ihm Skulduggery. „Wir haben schon ein paar Mal die Welt gerettet und können es inzwischen ganz gut. Ich an deiner Stelle wäre in Zeiten wie diesen wirklich mit niemandem lieber zusammen als mit uns.“

„Skulduggery, deine Fassade“, erinnerte Walküre ihn.

„Oh, ja.“ Er tippte sich mit den behandschuhten Fingern ans Schlüsselbein. Ein Gesicht schob sich über die Halswirbel nach oben und bedeckte seinen Schädel mit Haut und Haaren und allem, was dazugehört. Er lächelte im Vorbeifahren einer Frau zu und sie runzelte die Stirn.

„Er kann jeden Tag nur eine halbe Stunde lang ein Gesicht tragen“, erklärte Walküre Ryan im Flüsterton, „deshalb übertreibt er es an der zwischenmenschlichen Front gern.“

„Aber was da in der Bibliothek abging, ist doch bald überall in den Nachrichten.“ Ryan hatte endlich genügend Selbstvertrauen aufgebaut, um einen kompletten Satz formulieren zu können, ohne sich zu verhaspeln.

„Nein, ist es nicht. Für solche Dinge haben wir unsere Leute“, erklärte Walküre. „Irgendwann im Lauf der nächsten Stunde wird ein sehr netter Mann namens Geoffrey alle, die Zeuge des Kampfes waren, davon überzeugen, dass sie nicht gesehen haben, was sie glauben, gesehen zu haben. Er ist in gewisser Weise eine Art Pressereferent. Er stellt sicher, dass die zivile Welt uns nicht bemerkt, während wir unseren Geschäften nachgehen.“

Skulduggery blickte sich über die Schulter zu Ryan um. Er trug ein blasses Gesicht unter dunklen Haaren. „Einige Leute, unter anderem Geoffrey, glauben, sie seien für nicht kämpferische Aufgaben besser geeignet. Solche Leute nennen wir Sensitive – also Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten. Einige Sensitive lesen Gedanken, andere sehen in die Zukunft. Geoffrey bringt dich dazu, alles zu glauben, was er dir sagt.

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