Skandal und Liebe by Inge Grohmann

Skandal und Liebe by Inge Grohmann

Autor:Inge Grohmann
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demand GmbH
veröffentlicht: 2011-12-31T16:00:00+00:00


Abb. 14

Aus Briefen der Freifrau an den Herzog:

»Karlsbad, 14.6.1908

Mein Munnele, Du bist so schrecklich gut für mich, schreibst mir so viel, zu viel für Deine Annehmlichkeit! telegrafierst mir so viel, tust mir lauter Gutes an! ich bin Dir von ganzem Herzen dankbar dafür und möchte Dir auch Gutes tun. Kann’s nur gar nicht. Warte nur aber mal, bis wir wieder zusammen sind, ich will sein, ich nehme mir vor zu sein, wie ein Ohrwürmchen … Leb wohl, leb wohl! Dankbar, liebend Deini.«47

»Salzburg, 16.6.1908

… Ade, mein gutes, gutes, liebes, liebstes Munnele! Früher sagte ich: Ewig Deini – es kommt aber auf eins heraus: Deini mit Haut und Haar und allem was an ihr und in ihr ist: Ewig Deini.«48

In der Meininger Presse erscheint ein Beitrag »Aus dem Herzogtum« vom 9. Juni 1908:

»Eine erfreuliche Mitteilung aus Karlsbad. Von einem Freunde unsers Blattes wird uns unter anderem aus dem Weltbad Karlsbad, wo jetzt zur Kur auch die Gemahlin unsers Herzogs, Frau Baronin von Heldburg, weilt, über deren, inmitten des sonst zur Schau getragenen Pompes, ansprechend einfache Erscheinung folgendes berichtet: ›Wie sticht die hohe Frau gegen die Menge der sich breitmachenden, phantastisch aufgeputzten Weiblichkeiten ab! Im einfachsten schwarzen – staubfreien – Kleide und schlichtem weißen Hut mit schwarzem Bande gehend, vermeidet sie die belebten Wege und begibt sich allein zur Sprudelhalle. Die hohe Frau sieht gut aus, die Kur scheint ihr wohl zu bekommen‹.«49

Aus dem Brief der Freifrau an den Herzog:

»Kaser50, 25.6.1908

… Was unser künftiges Leben betrifft, mein Munnele, so will ich wenigstens mir nur das vornehmen, dass ich Dir soviel ich nur irgend kann, zu Willen sein will. Dass ich nie wieder gesund sein kann, das steht wohl leider fest, aber wenn ich an so viele meiner Altersgenossen denke, so darf ich mich nicht beklagen, und hoffe, Du wirst nicht auf Mangel an gutem Willen schieben, was Unvermögen meinerseits ist. Du müsstest blind sein, und das bist Du doch nicht, wenn Du nicht bald sähest, wie viel weniger ich leisten kann, besonders mit dem Herzen, als noch im Frühjahr. Zwingen lässt sich da nichts, und jeder Versuch dazu schadet. Du wirst sagen: Das ist vorübergehend und wird auch wieder anders, Ich will’s zufrieden sein! … Bleibe Du nur noch recht lange so stark und gesund – ein größeres Glück gibt es nicht für Dein liebevolles Deini.«51

Aus Briefen des Herzogs an die Freifrau:

»Villa Carlotta, 15.5.1909

Herzenslieb! Da wären wir dann getrennt. Trotz ›fröhlichen‹ Abschied, der auch gelang, war dieser doch recht garstig …

In meinen Gedanken pflegt sich bewusst und unbewusst alles um Dich zu drehen, auch wenn Du davon nichts merkst, das sehe ich daraus, dass von Schönheit der Gegend mich nichts interessiert, bis Du fern, denn alles Schöne möchte ich von Dir gesehen haben und erfreue ich mich nur dann daran, wenn ich mir sage, Du werdest es auch bald sehen.

Ewig Dein. Ewig Dein. Ewig Dein. Dein Georg.«52

»Villa Carlotta, 18.5.1909

Geliebte!

Hier sitze ich nun und warte ungeduldig auf Deine liebe Depesche aus Karlsbad, die mir sagen soll, Du seiest dort gut angekommen. Seit Deiner Abreise bin ich missvergnügt und ödet mich alles an.



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