Silberband 032 - Die letzte Bastion by Perry Rhodan

Silberband 032 - Die letzte Bastion by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub


»Gleich ist es soweit!« flüsterte Lordadmiral Atlan.

Der Arkonide saß, vorschriftsmäßig angeschnallt und mit seinem Raumanzug bekleidet, in einem Kontursessel vor dem Kartentisch der Kommandozentrale. Der Druckhelm war noch geöffnet, konnte allerdings im Bruchteil einer Sekunde hermetisch verschlossen werden.

Perry Rhodan saß neben dem Freund. Sein Gesicht wirkte angespannt. Die eisgrauen Augen strahlten eine unpersönliche Kälte und Drohung aus. Die Bewegungen seiner Hände wirkten ein wenig zu beherrscht.

Außer den beiden führenden Männern befanden sich die Mutanten Tschubai, Marshall, Sengu, Noir sowie die Woolver-Zwillinge am Kartentisch, dem Platz des Flaggschiffes, an dem die wichtigsten Entscheidungen getroffen wurden.

Der Mausbiber Gucky, der nur bedingt zu den Mutanten gerechnet werden konnte, saß diesmal auf seinem Spezialsessel; anders hätte er nicht über die Tischkante blicken können.

Neben ihm saßen Baar Lun und Omar Hawk. Zur Rechten Hawks saß der Ertruser Melbar Kasom.

Aus der Tischplatte war vor Perry Rhodan ein flaches Rechteck ausgefahren worden; der Kommunikator zur großen Bordpositronik, in der sich in diesem Augenblick neben dem Chefmathematiker der CREST III der gesamte Kybernetisch-logistische Planungsstab befand.

»Noch eine Minute bis zum L-Austritt!« erscholl die Stimme des Kommandanten durch die relative Stille.

Perry Rhodan hob den Kopf. Auf seiner Stirn bildete sich ein dichtes Netz feiner Schweißperlen, das hervorstechendste Anzeichen für die Erregung, die auch ihn in ihren Bann gezogen hatte.

Er fühlte, wie sein Hals trocken wurde. Am Gaumen machte sich ein Geschmack wie nach Blut und Metall bemerkbar. Das Hämmern seiner Pulse schien durch die ganze Zentrale zu dröhnen.

Der Mann, der die Menschheit zu den Sternen geführt hatte, leckte sich nervös über die spröden Lippen. Er nahm die fragmentarischen Erscheinungen des Zwischenraums nur im Unterbewußtsein wahr. Irgendwo in diesem Wirbel zerfetzter Farbklekse flogen tausend schwere Kampfeinheiten der Solaren Flotte auf dem gleichen Kurs. An Steuerbord und Backbord staffelten sich die zwanzigtausend schwarzen Walzenraumer der Maahks – unsichtbar und doch vorhanden.

Die Gedanken Rhodans vollführten einen ungezügelten Wirbel.

Weit war der Weg gewesen – der Weg zum Nervenzentrum jener Macht, die sich in paranoider Anmaßung ›Meister der Insel‹ nannte, Furcht, Grauen, Entbehrungen, Leid, Tod, Zweifel und Verwüstung waren die Begleiter gewesen.

Es fiel schwer, nach all den vorausgegangenen Enttäuschungen daran zu glauben, daß nun endlich das Ziel erreicht worden war, daß man im Begriff stand, die letzte Schlacht zu schlagen – und daß danach Frieden sein würde.

»Noch zehn Sekunden!« meldete Cart Rudo.

Rhodan schüttelte die trüben Gedanken und die hochgespannten Erwartungen ab. Sein Blick klärte sich, während ein Automat die letzten Sekunden abzählte.

Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie standen übergangslos die Sterne Andromedas, und im Frontschirm strahlte die Scheibe einer weißgelben Sonne: Luum!

»System frei von fremden Objekten!« plärrte der Lautsprecher.

Kaum war er verstummt, da leuchtete auf dem Kommunikator vor Perry Rhodan ein Schriftbild auf. Die Bordpositronik hatte die Ortungsmeldung ausgewertet und übermittelte ihren Vorschlag.

Der Großadministrator las – und nickte.

»Zangenangriff nach Plan Null-zwei!« befahl er.

Der Befehl wurde im selben Augenblick in den tausend terranischen Multischiffen und auch in den zwanzigtausend Maahkraumern gehört und verstanden. Die Maahks hatten sich für die Dauer dieser Aktion freiwillig Perry Rhodans Oberkommando unterstellt.

Die Flotten formierten sich und stießen mit maximaler Unterlichtfahrt ins System der Sonne Luum vor.



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