Silberband 016 - Die Posbis by Perry Rhodan

Silberband 016 - Die Posbis by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub


19.

Selbst für einen Robot ist es nicht vorteilhaft, schwerelos und ohne jeden festen Halt im Raum zu schweben. Noch dazu, wenn der Raum absolut leer ist.

Genau das aber tat Meech Hannigan. Ein halbes Jahr sinnlosen Dahintreibens hatte sein positronisches Erhaltungssystem überstanden, aber jetzt näherte sich der Augenblick, in dem durch fortwährende Wärmeverluste Meechs kompliziertes Innenleben ernsthaft in Gefahr geriet. Er besaß jetzt schon eine Körpertemperatur von dreißig Grad absolut. Wenn sie noch weiter sank, würden ein paar Schaltelemente supraleitend werden – und das würde das Ende sein.

Meech sah längst nicht mehr so schön aus, wie seine Freunde ihn in Erinnerung hatten. Das Zellgewebe, das in täuschender Ähnlichkeit die menschliche Haut imitiert hatte, war der mörderischen Kälte des Weltraums in der ersten Zehntelsekunde zum Opfer gefallen. Es war zu einer brüchigen, schwarzen Masse geworden, die Meech mühelos von seinem Plastikmetallkörper herunterkratzen konnte.

Er sah jetzt wirklich aus wie ein Roboter.

Die ersten Tage seines unfreiwilligen Raumflugs hatte er damit verbracht, seine Lage zu analysieren. Er hatte versucht, mit Hilfe eines Transmitters von der terranischen intergalaktischen Beobachtungsstation BOB-XXI an Bord des Raumkreuzers JOANN zu gelangen. Die Energieversorgung des Transmitters hatte nicht mehr reibungslos funktioniert. Anstatt in der JOANN war Meech Hannigan mitten im freien Raum herausgekommen. Er hatte die unbrauchbare Haut abgekratzt und seine Notgeneratoren zur Erzeugung der nötigen Körperwärme eingesetzt. Dann hatte er sich umgesehen.

Irgendwo in der Tiefe des Alls lag ein großer, milchiger Lichtfleck. Meech hatte angenommen, daß es die heimatliche Milchstraße war, obwohl ihm diese Annahme schwerfiel. Denn wenn sie richtig war, dann befand er sich rund zweihundertundvierzigtausend Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, und um ihn so weit zu transportieren, dazu hätte die Energie von einigen Dutzend Großtransmittern nicht ausgereicht.

Es gab andere Lichtflecke ringsum, aber keiner von ihnen war so groß und so hell wie der, den Meech zuerst entdeckt hatte. Sterne gab es überhaupt keine.

Er hatte sich ein Koordinatensystem ausgedacht, dessen Nullpunkt er selbst war. Die positive x-Achse ging durch den hellen Fleck mitten hindurch. Dies hatte er seinem Gedächtnis eingeprägt, und von da an war er in der Lage, durch fortwährende Beobachtung festzustellen, in welcher Richtung und wie schnell er sich bewegte. Er ermittelte auch die eigenbezüglichen Koordinaten der Lichtflecken und verglich sie mit den Werten, die sie nach dem galaktischen Sternenkatalog haben sollten, indem er von seinem System in das galaktozentrische umrechnete. Dadurch gelang es ihm, eine ziemlich exakte Positionsbestimmung durchzuführen, und diese stimmte mit seiner ursprünglichen Vermutung, daß er etwa 240.000 Lichtjahre vom Rand der Milchstraße entfernt war, überein. Ein weiteres, vorerst unlösbar scheinendes Problem war die Tatsache, daß er nicht in der Lage war, einen Ortswechsel durchzuführen. Nachdem sein positronisches Gehirn eine Unzahl von komplizierten Berechnungen durchgeführt hatte, stand für ihn fest, daß er sich in einer Art Zeitfeld befand. Weitere Feinmessungen ergaben, daß es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Feld handelte, das auf der Basis der Zeitlinienverzerrung arbeitete.

Dies alles hatte Meech Hannigan schon zu Beginn seines unfreiwilligen Aufenthalts im Weltraum festgestellt. Er war auch noch zu anderen Schlüssen gekommen. Der Transmitter der BOB-XXI hatte



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