Shooter: Vom Kriegshelden zum Staatsfeind Nr. 1 (German Edition) by Hunter Stephen

Shooter: Vom Kriegshelden zum Staatsfeind Nr. 1 (German Edition) by Hunter Stephen

Autor:Hunter, Stephen [Hunter, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783865523174
Herausgeber: Festa
veröffentlicht: 2014-04-12T22:00:00+00:00


KAPITEL 23

Shreck schaute zu, wie die Kirche brannte. Als nichts mehr von ihr übrig war, spulte er das Band zurück und sah es sich noch einmal an.

Und jedes Mal verkündete ein gewissenhafter Fernsehreporter atemlos die große Nachricht.

»Ich stehe hier vor dem Scheiterhaufen des berüchtigten Attentäters Bob Lee Swagger, der einen Anschlag auf den Präsidenten verübt hat. Beamte der Staatspolizei von Arkansas und des FBI haben ihn bis zu diesem malerischen Flecken verfolgt, nachdem er einen dramatischen Versuch unternahm, die Leiche seines Hundes zu entführen. Als die Gesetzeshüter ihn aufforderten, aus dem Gebäude zu kommen, eröffnete Swagger das Feuer. Ein Behälter mit Tränengas entfachte eine Feuersbrunst in dem alten Gemäuer. Die Kirche steht mittlerweile seit zwei Stunden in Flammen. Die Behörden haben verlauten lassen, dass die Ruine gegen Morgen weit genug abgekühlt sein dürfte, um mit der Suche nach der Leiche von Bob Lee Swagger zu beginnen.«

Shreck wurde Zeuge eines Infernos. Die Flammen verschlangen das Gebäude vom Dach abwärts. Sie tanzten wie wild in den Fensteröffnungen. Eine träge, schmierige Rauchsäule stieg zum Himmel auf.

Er spulte noch einmal zurück.

Im Raum herrschte völlige Dunkelheit. Drei oder vier der Männer von Jack Paynes Einsatztruppe waren da. Auch Dobbler, den man selten außerhalb seines kleinen, zellenartigen Büros antraf, leistete ihnen Gesellschaft.

»Noch mal«, sagte Shreck.

Die Leute vom Fernsehen hatten sich nach Blue Eye auf den Weg gemacht, nachdem ihnen Gerüchte über Aktivitäten des FBI zu Ohren gekommen waren und sie den Polizeifunk mitgehört hatten. Entsprechend gut vorbereitet trafen sie dort ein und filmten das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln. Vom Hubschrauber aus erinnerte der Ort des Geschehens tatsächlich an einen Scheiterhaufen. Die Kirche wurde in respektvoller Entfernung von einem Ring aus Einsatzwagen umkreist, ein kleines Stück neben dem Wäldchen und dem alten Friedhof. Sie brannte lichterloh.

»Da kommt niemand lebend raus«, meinte jemand in der Dunkelheit.

»Oh Mann, der ist gegrillt worden.«

Dann sprach Shreck.

»Wir wissen nichts, bevor die Leiche gefunden ist und der forensische Bericht vorliegt. Bis dahin wissen wir gar nichts.«

Aber er sah es sich wieder an. Orangefarben lodernd fraß sich das Feuer durch die alten Mauern, die an diesem hellen, schönen Tag in Arkansas auf einer Wiese im Windschatten der Berge aufragten.

»Ich glaube, es ist vorbei, Sir«, meldete sich jemand zu Wort. »Ich glaube, wir können die Sache abhaken.«

»Warum hat er dann etwas so offensichtlich Dummes für einen Hund getan? Dieser Kerl war zwar ein Arschloch, aber er war nicht dumm.«

»Aber zwanghaft«, erklärte Dobbler in den düsteren Raum hinein. »Der Hund bedeutete ihm etwas. Für ihn war das nicht dumm. Für uns schon. Für Swagger war es so wichtig, dass es ihn dazu trieb, zurückzukommen.«

»Ich glaube es erst, wenn man mir seine Zähne bringt«, erwiderte Shreck.

Seine Augen wanderten erneut zum Bildschirm. Er spulte zurück.

Hap fand ihn am nächsten Tag.

»Hier, hier ist er, verflucht«, rief er, nachdem er die Atemschutzmaske ablegt hatte, die die Männer trugen, um ihre Lungen vor den Aschewolken zu schützen. Seine Worte waren selbst für den letzten der 20 Bundesagenten und 15 Staatspolizisten zu hören, die auf Händen und Knien in den Überresten der Aurora-Baptistenkirche herumwühlten.



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