Shirley, John - Eclipse 1 by Eclipse (Sonnenfinsternis)

Shirley, John - Eclipse 1 by Eclipse (Sonnenfinsternis)

Autor:Eclipse (Sonnenfinsternis)
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-03-24T11:32:05+00:00


»… schenken würdet«, sagte Crandall, »wir wollen ein Gebet sprechen.«

Er schloß die Augen und senkte den Kopf ein wenig. Jeder im Konferenzraum tat es ihm gleich.

»… Herr, wir flehen zu Dir: Laß uns aus unseren Fehlern lernen; wir wollen uns so intensiv umeinander kümmern, daß wir es unseren Brüdern nicht erlauben, auch nur einen Moment lang an Unserem Werk irre zu werden, welches Dein Werk ist. Gib uns die Kraft, in diesem Moment der Verwundbarkeit auszuharren; daß wir den Teufel erkennen, wenn er unter uns ist. Herr, Du hast den Teufel unter uns gesandt, um uns eine strenge Lektion zu erteilen. Du hast mir die Wundmale des modernen Christlichen Kriegers geschlagen, um mich zu demütigen und die Größe Unseres Werks zu erhellen; Herr, wir flehen zu Dir …«

Das Gebet kam rhythmisch, fast monoton, aber es war keineswegs dahergeleiert. Es vermittelte Eindringlichkeit, aber es war keineswegs hysterisch.

Crandall war verletzt und krank, und dies kostete ihn wahrscheinlich eine Menge Kraft, aber eins mußte man dem Kerl lassen, dachte Swenson, er hatte den Bogen raus. Er konnte vom Krankenhausbett aus eine Predigt hinlegen und einen immer noch bis ins Mark erschauern lassen.

Er erklärte Dinge in dem Gebet auf schlichte und endgültige Weise: Der Attentäter war der Mann des Teufels gewesen, so einfach war das. Um zu verhindern, daß so etwas noch einmal geschieht, um ein erneutes Eindringen des Teufels zu vereiteln, müssen wir uns und jene in unserer Umgebung prüfen; wir müssen die Sicherheitsmaßnahmen verstärken und einander wie Falken beobachten. Verräter sind unter uns. Und Crandall hatte Wundmale erwähnt. Ohne es direkt zu sagen –

das wäre ein Sakrileg gewesen –, hatte er es geschafft, anzudeuten, daß ihn die Schußverletzung zum Märtyrer gemacht hatte, daß er in gewissem Sinn ein Stellvertreter Jesu Christi war.

Und Swenson wußte, daß sie es ihm abkaufen würden. Das Wort ›Wundmale‹ würde in ihren Köpfen eine Kette von Assoziationen auslösen, wie Crandall wußte, und früher oder später würden sie ihn zum Messias erklären.

Und Swenson dachte: O Scheiße, Devereaux. Oh, zum Teufel, Steinfeld, Devereaux’ Mission ist total in die Hose gegangen. Ich hatte ihnen gesagt, sie sollten eine Bombe benutzen.

Die Mission hätte ein Selbstmordkommando sein müssen. Ich hab’s ihnen gesagt – eine Bombe.

Als das Gebet endete und das Licht wieder anging, sah Swenson, daß Sackville-West ihn mit einem harten Blick beobachtete. Der alte Mann wirkte wie ein inkompetenter Tattergreis, und Swenson hatte sich mehr als einmal gefragt, ob er das mit Absicht vortäuschte, damit seine Feinde ihn unterschätzten. Sackville-West wußte nämlich, was er tat. Und im Moment beobachtete er Swenson, und dieser dachte: Ich bin aus der Rolle gefallen. Steinfeld hat mich gewarnt. Du bist ein Idealist, John, und zu motiviert, um weit vorzudringen. Sie werden es spüren, sie werden es an dir riechen, weil du’s nicht tief genug in dir begraben kannst. Aber Swenson war der Mann für diese Aufgabe gewesen, weil Ellen Mae ihn in ihrer Nähe haben wollte. Also gab es keine andere Möglichkeit.

Swenson zwang sich, wieder in seine Rolle zu schlüpfen. Er legte eine Hand vor die



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