Sharpes Gold by Bernard Cornwell

Sharpes Gold by Bernard Cornwell

Autor:Bernard Cornwell [Cornwell, Bernard]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-1549-0
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2012-02-13T05:00:00+00:00


KAPITEL 15

»Sir, Sir!« Eine Hand rüttelte seine Schulter, und als Sharpe die Augen öffnete, sah er graues Tageslicht auf grauen Mauern. »Sir?«

»Schon gut!« Teresa wachte ebenfalls auf. Ihre Augen blinzelten überrascht, ehe ihr einfiel, wo sie sich befand. Er lächelte ihr zu. »Bleib hier.«

Er verließ den Schutz der Treppe, kroch vorbei an dem Soldaten, der ihn geweckt hatte, hinüber zu dem gähnenden Loch in der Südmauer des Turms. Die Dämmerung lag wie ein grauer Nebel über dem Land, sodass die Bäume und das Grasland jenseits des Flusses nur undeutlich zu erkennen waren. Doch er konnte auf der Wasseroberfläche weiße Flecken ausmachen, wo am Abend zuvor keine gewesen waren.

Der Wasserspiegel sank rapide, und die Steine, mit denen die Furt von San Anton markiert war, ließen das Flusswasser aufschäumen. Sie konnten also heute hinüber.

Er hob den Blick und beobachtete die Hügel im Westen, als hoffe er, dort eine freundlich gesinnte Patrouille zu entdecken. Er dachte an die Kanonen, die am Tag zuvor nach Süden transportiert worden waren, und verharrte reglos in der Bresche, um auf das Geböller der großen eisernen Kanonen zu horchen. Stille. Die Belagerung Almeidas hatte noch nicht begonnen.

»Sir!« Lieutenant Knowles stand am Eingang zum Turm.

»Lieutenant?«

»Besuch, Sir. Vom Tal herauf.«

Sharpe grunzte, richtete sich auf und legte seinen mächtigen Degen um, während er Knowles auf den Festungshof folgte. Dort brannte ein Feuer, um das sich die Männer scharten. Sharpe wandte sich an sie.

»Hat jemand Tee?«

Einer von ihnen versprach, ihm eine Tasse zu bringen, und er trat neben Knowles an die erhöhte Brustwehr an der nordöstlichen Ecke des Festungshofs von San Anton. Er blickte ins Tal hinab, vorbei an der Stelle im Bach, an der das Mädchen unter ihm begraben gelegen hatte, an der sie zum ersten Mal die französischen Ulanen gesehen hatten.

»Wir sind heute Morgen verdammt gefragt.«

Eine Reihe von Berittenen näherte sich auf dem Weg, der von Casatejada hierher führte: El Católicos Männer in voller Stärke, und zwischen ihnen der blaue Rock von Major Kearsey. Sharpe spuckte über die Brustwehr in den darunterliegenden Bach.

»Sehen Sie zu, dass sie draußen bleiben, Robert. Lassen Sie niemanden, nicht einmal den Major, ins Innere der Mauern.«

Seine Uniform war unangenehm feucht, und er schnallte Degen und Gürtel ab und zog sich nackt aus.

»Schürt das Feuer! Benutzt das Dorngestrüpp!«

Schütze Jenkins legte Sharpes Kleider auf Steinen in der Nähe des Feuers aus, während Sharpe zitternd mit einem Becher Tee in der Hand dastand und auf die zweihundert Reiter starrte, die nun dem Eichenwäldchen zustrebten, in dem El Católico und seine Männer die Nacht verbracht hatten.

Sharpe blickte zum Himmel empor, sah die zerrissenen Wolkenbänder und wusste, dass der Sturm vorüber war. Bald würde es heiß sein unter schattenlosem Blau. Sharpe fragte sich, über wie viel Wasser die Kompanie verfügte.

»Sergeant McGovern!«

»Sir?«

»Nimm sechs Mann und sämtliche Feldflaschen, und geh zum Fluss. Lass sie auffüllen.«

McGovern sah erst Knowles an, dann Sharpe. »Das ist längst geschehen, Sir. Der Lieutenant hat uns runtergeschickt.«

»Oh.« Er blickte Knowles an und murmelte eine Entschuldigung. »Niemand hat euch dabei belästigt?«

Knowles schüttelte den Kopf. »Es ist so, wie Sie gesagt haben, Sir.



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