Shandas Visionen by Hubert Haensel

Shandas Visionen by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2010-05-07T01:00:00+00:00


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gernd. Ihr war zum Heulen zumute und sie spürte, dass ihr die Hitze ins Gesicht stieg.

»Dass du in der Pharmazie arbeitest, Shanda? Das tut dir leid?«

In der Lautsprecherstimme schwang Verständnis mit. Corma war immerhin selbst auf eine Maschine angewiesen. Andererseits: Sie würde keinesfalls mehr verraten, als dass sie mit dem Kommissionierroboter gut zurechtkam.

»Die Männer sind nicht wegen deiner Arbeit gekommen, Shanda«, mischte sich Fakan ein. »Sie wollen dir einige Fragen stellen.«

Und ich soll sie ihnen beantworten? Ausgerechnet ich? Sie verstand nach wie vor nicht viel. Außer, dass es wirklich besser gewesen wäre, davonzulaufen. Aber jetzt noch? Nein. Sie spürte, dass Fakan auf sie aufpasste. Er wollte nicht, dass ihr jemand wehtat.

»Du bist eine hübsche junge Frau«, fuhr der Siganese fort. »Du kommst gut mit der Arbeit zurecht.«

War das eine Feststellung oder eine Frage? Sie nickte zögernd.

»Aber sonst gehen dir viele Dinge eher langsam von der Hand?«, wandte Valting ein.

»Das sind doch wohl Privatsachen, die wir nicht erörtern müssen«, protestierte Fakan.

Der Anzugträger reagierte mit Widerwillen. Von einem Moment zum nächsten hing eine spürbare Anspannung in der Luft.

»Ja, das ist richtig«, antwortete Shanda schnell. Sie wollte nicht, dass Fakan ihretwegen Ärger bekam.

»Du hast keine gehobene Ausbildung?«

Die Frage kam wieder von Corma. Shanda wandte sich dem Roboter zu. Der Kegel schwebte langsam näher heran.

»Ich habe die Mindestqualifikation«, gestand sie ein.

»Wurde dir keine Chance für mehr geboten?«

»Das geht wirklich zu weit!«, rief Fakan empört.

Huslik Valting lachte gereizt. »Was zu weit geht, entscheiden wir. Ein Blick in die Personaldatei würde uns ohnehin sofort Aufschluss geben.«

»Mit welchem Recht ...?«

»Wir werden uns doch nicht wieder streiten«, unterbrach die Lautsprecherstimme. »Shanda, deine Eltern kamen bei einem Gleiterunfall ums Leben. Du weißt aber, dass ihr Alterungsprozess unterbrochen war?«

»Ich weiß, dass beide von einem goldenen Funkenregen getroffen wurden. Ja. Dass sie von da an nicht mehr alterten. Und dass ich an ihrem Tod schuld bin. Ich wollte den Flug über die Berge. Ich ...«

Vor ihren Augen flimmerte es. Ihre Beine wurden weich. Shanda hatte das Gefühl zu taumeln, spürte aber auch, dass Fakan sie am Arm ergriff. Er führte sie zu dem Sessel hinter seinem Arbeitstisch.

»Bitte, es geht ihr nicht gut«, sagte er zu den anderen. »Ihr solltet nicht in der Wunde wühlen, die der Tod ihrer Eltern hinterlassen hat.«

»Schon gut«, erklang es von Corma. Shanda hörte die Stimme wie durch einen Schleier hindurch. »Nur noch eine Frage: Haben deine Eltern jemals davon gesprochen, dass du anders sein könntest?«

»Ich weiß nicht.«

»Fühlst du dich anders?«

Shanda zögerte. Was wollten diese Männer wirklich von ihr? Ihr Leben war gut, wie es war. Was ihr daran nicht gefiel, versuchte sie möglichst schnell zu vergessen.

»Ich bin dumm. Manche sagen sogar, naiv.«

Der kleine grüne Mann war ihr gefolgt. Sein Roboter schwebte dicht vor ihr, und die transparente Kuppel befand sich in ihrer Augenhöhe.



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