Sehnsucht der Hoffnung by Alexandra Graham

Sehnsucht der Hoffnung by Alexandra Graham

Autor:Alexandra Graham [Graham, Alexandra]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-13T05:00:00+00:00


14. Kapitel

6 Jahre später

Elisabeth schloss leise die Tür zum Kinderzimmer und lehnte für einen kurzen Moment ihre Stirn gegen das Holz. Thomas und Amy hatten eine Ewigkeit gebraucht, um endlich einzuschlafen, da sie beide genauso durcheinander waren wie ihre Mutter. Die Fragen der beiden, Amys verwirrtes Weinen und Thomas’ kindlicher Trotz hatten Elisabeth völlig aus der Fassung gebracht.

Normalerweise waren es sehr ruhige und unkomplizierte Kinder, doch das Auftauchen eines fremden Mannes, der seinem Aussehen nach einem Straßenräuber oder Landstreicher geähnelt hatte und sich als ihr Vater entpuppte, war zu viel für die Zwillinge gewesen.

Sie waren mit der Gewissheit aufgewachsen, dass ihr Vater noch vor ihrer Geburt gestorben war, und hatten diesem Umstand niemals besonders viel Bedeutung zugemessen, immerhin waren es kleine Kinder, die nicht wussten, weshalb sie um einen Vater trauern sollten, den sie gar nicht kannten. Wie sollte sie ihnen erklären, dass ihr Vater in all den Jahren gar nicht tot gewesen und stattdessen nun wieder zurück war?

Wie sollte sie es den beiden erklären, wenn sie es selbst nicht einmal verstand?

Ein Räuspern ließ sie zusammenfahren. Sobald sie sich umdrehte und ihre Mutter erblickte, deren alarmierte Miene sie zusammenzucken ließ, trat sie einen Schritt von der Tür zum Zimmer ihrer Kinder zurück.

„Mutter ...“

„Schlafen die beiden?“

„Ich hoffe es“, erwiderte sie flüsternd und strich sich eine lose Haarsträhne zurück.

Ihre Mutter machte einen Schritt auf sie zu, nahm ihre Hand in ihre und gab einen tiefen Seufzer von sich. „Angus ist bei Adam und hat nach Dr. Hamilton geschickt.“

Besorgnis, Kummer und Nervosität vereinten sich in ihr. „Dr. Hamilton? Wieso hat Angus nach Dr. Hamilton geschickt?“

Besonnen und beruhigend strich ihre Mutter ihr über die Hand. „Adam sollte untersucht werden. Mach dir keine Sorgen.“

„Keine Sorgen?“ Wenn sie nicht vor der Tür ihrer schlafenden Kinder gestanden hätten, wäre sie aufgebraust. So blieb ihr nichts anderes übrig, als erregt zu flüstern: „Wie soll ich mir keine Sorgen machen, Mutter? Mein Mann ist nach sechs Jahren von den Toten auferstanden und sieht wie ein unterernährter Landstreicher aus! Oh Gott.“ Sie rang nach Atem. „Was mag nur mit ihm passiert sein?“

„Beruhige dich, Elisabeth. Die Hauptsache ist doch, dass er wieder zurück ist.“

Beinahe hätte sie geweint. „Er sah nicht gut aus. Was soll ich machen, wenn ihm etwas fehlt?“

„Deshalb wird ihn Dr. Hamilton untersuchen. Ich bin mir sicher, dass er nur ein wenig Pflege, gutes Essen und Ruhe benötigt, um wieder zu Kräften zu kommen.“

Elisabeth war sich dessen nicht sicher. Adam hatte völlig verändert, fremd und fast schon apathisch gewirkt. Der Mann, der vor ihr gestanden hatte, war nicht der Mann gewesen, den sie geheiratet hatte.

„Mama“, flüsterte sie. „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“

Das ernste Gesicht ihrer Mutter ließ sie ein wenig Kraft schöpfen. „Du solltest die Situation sehr besonnen angehen. Er ist dein Mann, Elisabeth. Was auch immer mit ihm in den letzten Jahren geschehen ist, er sollte wissen, dass du an seiner Seite bist.“

Der Rat ihrer Mutter klang sehr einfach, doch sie wusste nicht, wie sie Adam gegenübertreten sollte. In ihrer kurzen Ehe waren sie sich niemals



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