Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 by Erin Hunter

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 by Erin Hunter

Autor:Erin Hunter [Hunter Erin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 978-3-407-74378-7
Herausgeber: Beltz
veröffentlicht: 2013-09-14T17:00:00+00:00


15. KAPITEL

Kallik

Kalliks Fell kribbelte, als sie sich auf den Weg machten, immer der aufgehenden Sonne nach. Sie stand zwar nur knapp über dem Himmelsrand, doch ihr Licht glitzerte schon hell im Schnee und blendete Kallik in den Augen. Die Bären wanderten durch einen merkwürdigen Wald aus Eisfiguren. Einige waren klar wie ein Bergsee, sodass Kallik die verzerrten Spiegelbilder ihrer Freunde darin sah.

Sie kamen an einer Eisformation vorbei, die aussah wie ein blau-weißer Bär, der die Eistatzen nach ihnen ausstreckte und mit aufgerissenem Maul triumphierend brüllte. Kallik stellte sich vor, dass das Silaluk war, die sie aus dem Eis beobachtete und leitete.

Als ein starker Geruch nach Fisch und Fell ihre Nase streifte, blieb Kallik plötzlich stehen und nahm Witterung auf. »Ich rieche eine Robbe!«, rief sie. Sie wirbelte zu Ujurak herum. »Ich weiß, dass ich sie diesmal fangen werde. Ich habe den Mut der größten Eisbären, hat Silaluk gesagt. Ich möchte es noch einmal mit der Jagd versuchen.«

Ujurak warf einen Blick auf die langen Sonnenstrahlen, die aufs Eis fielen. »Aber das wird ewig dauern. Ich glaube, wir sollten weitergehen.«

»Was?«, knurrte Toklo. »Was bist du für Lachshirn, Ujurak. Wir brauchen Nahrung! Vor allem unsere Schlafmütze hier.« Er zwickte Lusa in die Flanke, dass sie aufschreckte und überrascht blinzelte.

»Was? Ich bin wach! Was?«

»Es dauert nicht lange«, versprach Kallik. Die Macht des Eises strömte durch ihre Tatzen. »Ich kann es.«

Ujurak nickte widerstrebend und die Bären folgten Kallik durch die Eisgebilde. Die Witterung war plötzlich sehr stark. Voller Aufregung und Tatkraft lief Kallik voraus und dann wieder zu ihren Freunden zurück. Die Lichtstrahlen der Sonne, die sich im Eis spiegelten, waren wie Sterne unter den Tatzen der Bären und der Wind führte den Duft weiterer Robben und nahenden Schnees mit sich.

Im Schutz eines Tores aus zwei hohen Eisgebilden, die sich in der Spitze trafen, entdeckte sie das dunkle Robbenloch.

»Wartet hier«, zischte Kallik den anderen zu. »Und diesmal kein Gezappel und keine dummen Kommentare«, fügte sie streng hinzu, bevor Toklo eine spitze Bemerkung machen konnte.

Als Kallik zu dem Loch trottete, stoben mit jedem Schritt kleine Schneewölkchen auf. Die letzten Bärenlängen kroch sie auf dem Bauch, sodass sie den Schnee vor sich herschob. Am Rand des Lochs kauerte sie sich hin und starrte reglos das Wasser an. Der Wind, der ihr sanft durch den Pelz fuhr, brachte die flüsternden Stimmen der Geister und der Sternenbärin mit. Kallik konnte immer noch nicht glauben, dass sie Silaluk wirklich begegnet war – und dass Ujurak ihr Sohn war! Sie dachte an die freundlichen und sanften Augen der Sternenbärin, an ihre weiche Stimme, an ihre Ruhe und Kraft, die Kallik tatsächlich an Ujurak erinnerten. Genau so hatte Kallik sie sich vorgestellt, wenn Nisa ihr die alten Geschichten erzählt hatte.

Je länger sie sich auf das Loch konzentrierte, desto langsamer atmete sie. Obwohl ihr die Tatzen juckten, blieb Kallik völlig unbewegt. Dann, plötzlich, viel früher, als sie es erwartet hatte, wurde sie mit einer fast unmerklichen Bewegung im Wasser belohnt.

Sofort schnellte sie nach vorn und versenkte die Krallen im fetten Fleisch der Robbe.



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