Schwur der Ewigkeit by Elisabeth Naughton

Autor:Elisabeth Naughton
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-02-18T23:00:00+00:00

Fünfzehntes Kapitel

Noch bevor sie die Augen öffnete, wusste Casey, dass sie nicht allein war. Das rhythmische Atmen hinter ihr war ein eindeutiges Zeichen. Wie auch die harte Erektion an ihrem Po.

Jede normale Frau wäre in Panik geraten, vor allem angesichts der Umstände. Aber Casey war nicht normal, nicht mehr, und außerdem war es Theron, der sich an ihren Rücken geschmiegt hatte. Sein dunkler, würziger Geruch überwältigte ihre Sinne. In der Stille wurde das Gewicht seines Arms auf ihrer Hüfte so real wie der Pulsschlag, der in ihrem Kopf hallte.

Was zur Hölle tat er in ihrem Bett?

Vorsichtig, damit sie ihn nicht weckte, rollte Casey sich auf den Rücken, so dass sein Arm auf ihren Bauch rutschte und Funken entlang ihrer Nervenbahnen entzündete. Sie setzte sich auf und griff nach seiner Hand, um sich aus seiner Umarmung zu befreien. Doch sie hielt inne, sowie ihre Finger ihn berührten.

Ein elektrischer Schlag durchfuhr sie, und alles drehte sich. Plötzlich war sie nicht mehr in dem Schlafzimmer, sondern in einem dunklen, kalten Wald, umgeben vom Geruch des Todes.

Sie stieß einen stummen Schrei aus und schaute sich um. Wie war sie hierhergekommen, und wo war Theron? Kanonendonner ertönte hinter ihr, weswegen sie zusammenfuhr und sich erschrocken umdrehte. Trockenes Laub raschelte unter ihren Füßen. Rufe, Fluchen und schaurige Schreie waren aus der Ferne zu hören.

Gütiger Gott, sie befand sich mitten in einem Kriegsgebiet! Ihr Adrenalinpegel schoss in die Höhe. Sie blickte nach links und rechts, während ihr Herz raste wie verrückt. Wo war Theron?

Gewehrschüsse hallten, gefolgt von einer Stimme, die Casey sehr gut kannte. Sie kam aus dem Wald, keine zwanzig Meter vor ihr.

»Patéras!«

Ohne nachzudenken, rannte Casey in die Richtung, blieb jedoch abrupt stehen, als sie eine kleine Lichtung erreichte und sah, was dort vor sich ging.

Zwei Dämonen lagen übel zugerichtet und leblos auf der harten Erde nahe einem kleinen, gurgelnden Bach. Frisches Blut sickerte aus ihren Wunden, rann über ihre grotesken Gesichter und färbte den Boden unter ihnen. Ein Mann – derselbe, von dem Casey geträumt hatte, nachdem sie Theron begegnet war – lag ein Stück weiter. Er blutete aus einer klaffenden Brustwunde. Seine Augen und sein Mund waren offen, als stünde er unter Schock. Auf der anderen Seite des kleinen Bachs stand ein Junge, nicht älter als vierzehn, der einen zerschlissenen grauen Mantel trug. Mit tellergroßen Augen und offenem Mund starrte er herüber. In seinen Armen hielt er ein qualmendes Gewehr.

Theron stürmte aus dem Wald rechts von Casey herbei und sank neben dem alten Mann auf den Boden, sein Gesicht ungläubig verzerrt. »Patéras. Nein!«

»Theron«, hauchte der Mann, der eine blutige, zitternde Hand nach Therons Hemd ausstreckte. »Du musst sie vernichten.«

»Das werde ich. Ich … Patéras.« Er legte beide Hände auf die Brustwunde. »Wir müssen dich zurückbringen. Sofort. Wir …«

»Ochi«, sagte der alte Mann, was trotz seiner Schwäche streng klang.

Therons Züge gefroren, als hätte er sich verhört.

»Ochi«, wiederholte der Alte nun milder. »Meine Zeit ist gekommen und vergangen. Du musst«, er verzog das Gesicht vor Schmerz, »sie vernichten.«

Theron blickte hinüber zu den Dämonen, die, wie Casey entsetzt feststellte, sich wieder regten, obwohl ihre Gliedmaßen nur noch blutigen Stümpfe waren.

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