Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente by Rita Falk

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente by Rita Falk

Autor:Rita Falk [Falk, Rita]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Spionage, Belletristik/Krimis, Thriller
Herausgeber: DTV Deutscher Taschenbuch
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


In der Küche brennt noch Licht, wie ich heimkomm. Die Oma kommt zur Tür raus und schleudert das Wasser vom Putzeimer aus.

»Der Ludwig hat in die Küche gekotzt«, sagt sie. »Wahrscheinlich hat er was Schlechtes gefressen.«

»Worauf du einen lassen kannst«, sag ich grinsenderweise. Aber sie kann mich natürlich nicht hören.

Dann läutet das Telefon, und der Moratschek ist dran.

»Eberhofer«, hechelt er vollkommen atemlos, und es hört sich so an, als ob er in den letzten Zuckungen liegt.

»Geht’s Ihnen nicht gut?«, frag ich so.

»Nein, überhaupt gar nicht. Sozusagen geht’s mir sogar beschissen.«

»Ja, was ist denn los? Rufen Sie doch die Nachtschwester in Gottes Namen.«

»Die kann mir auch nicht helfen«, sagt er und stöhnt. »Es war jemand im Zimmer, wie ich geschlafen hab. Ich bin mir vollkommen sicher.«

Aha, daher weht der Wind.

»Wie können Sie bitte schön vollkommen sicher sein, wenn Sie geschlafen haben?«

»So was hat man im Gefühl.«

Im Gefühl also.

»Moratschek, glauben Sie nicht, dass Sie sich jetzt da in was verrennen? Ihr Zimmer liegt genau neben dem Schwesternzimmer. Wenn da jemand vorbeigeht, kriegt es doch die Nachtschwester mit. Und die lässt niemanden so mir nix dir nix in die Krankenzimmer. Erst recht nicht kurz vor Mitternacht.«

»Meinen Sie?«

»Ja, das meine ich. Und jetzt schlafen Sie gut, und wir telefonieren morgen wieder.«

Dann häng ich ein.

Kaum hab ich mich drüben im Saustall auf mein Kanapee geworfen, läutet das Telefon.

»Eberhofer … es war jemand im Zimmer, wenn ich es Ihnen doch sage.«

Jetzt langt’s aber.

»Herrschaft, Moratschek!«

»Sie haben gesagt, wir telefonieren morgen wieder. Jetzt ist es doch morgen. Schauen Sie doch auf die Uhr.«

»Moratschek, läuten Sie nach der Schwester, und zwar sofort.«

»Aber …«

»Nix aber!«

Ich hör’s zwar nicht läuten, aber eine Weile später ist jedenfalls die Schwester im Zimmer. Ich kann sie gut hören.

»Und jetzt?«, will der Richter dann wissen.

»Geben Sie ihr den Hörer.«

»Stationsschwester Heidi«, meldet sie sich. Ihre Stimme ist zum Niederknien.

»Stationsschwester Heidi, wunderbar«, sag ich.

»Ja?«

»Ich bin der schnuckelige Typ, mit dem du vorgestern Nacht ein bisschen Pizza gegessen hast …«

Sie kichert.

»Ich weiß, wer du bist«, sagt sie ganz zärtlich.

Dann erklär ich ihr schnell, dass sie dem Moratschek was zum Schlafen geben soll. Und zwar dringend. Weil er mir sonst nämlich die Nachtruhe raubt. Und weil sie das freilich auf keinen Fall möchte, verspricht sie’s mir. Liebe Heidi.



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