Schweig still, suesser Mund by Janet Clark

Schweig still, suesser Mund by Janet Clark

Autor:Janet Clark [Clark, Janet]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendbücher, Belletristik, Detektiv- & Kriminalgeschichten, Liebesgeschichten, Romane
ISBN: 9783785572740
Herausgeber: Loewe
veröffentlicht: 2012-01-09T00:00:00+00:00


DIENSTAG, 22. MÄRZ

Liebe Ella,

wieder ist ein Tag vorbei und du bist nicht zurückgekommen. Ich bin total am Ende. Du bist jetzt fünfzehn Tage (!) verschwunden und gestern hatte ich wirklich wirklich Angst. Der Leisch hat von einem möglichen Mörder gesprochen, daraufhin konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Es war schrecklich, ich hatte furchtbare Bilder in meinem Kopf und hab dann irgendwann meinen Englischtext gelesen, um mich abzulenken, aber das hat auch nichts gebracht.

Aber dann habe ich mir überlegt, was dir in den letzten Monaten alles passiert ist und ich bin mir jetzt sicher, dass du einfach die Schnauze voll hattest von diesem ganzen Mist, der sich hier um dich herum angehäuft hat, und du zu deinen Eltern geflogen bist. Ich bin mir inzwischen sogar ganz sicher, dass es so gelaufen ist.

Der Leisch versucht die ganze Zeit, deine Eltern zu erreichen. Schon komisch, dass es heute noch Orte gibt, an denen man einfach von der Zivilisation abgeschottet ist. Mein Problem dabei ist, dass er zuerst mit dir reden wird und dann kann ich dir davor nicht erklären, was du wegen der Katzen sagen sollst. Und das heißt, ich bin voll am Arsch.

Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Alles weiterlaufen lassen oder mit der Wahrheit rausrücken? Je länger die Polizei nach dir sucht, desto mehr kostet das sicher für mich.

Wenn ich also warte, dann summiert es sich immer weiter. Ich werde völlig irre! Ich kann an gar nichts anderes mehr denken. Wie soll ich das nur meiner Mutter beibringen?

Jana

Am liebsten wäre sie umgedreht, doch es gab kein Zurück. Trotzdem hielt sie immer wieder an und betrachtete die Auslage eines Schaufensters, als könnte sie dadurch ihr Vorhaben hinauszögern. Aber es nutzte nichts. Sie musste da jetzt durch. Marvins Aussage gestern hatte sie endgültig überzeugt. Ella und Nacktfotos! Kein Wunder, dass sie ihren Eltern hinterhergereist war. Und Ella hatte es sich offenbar ernsthaft überlegt, sonst hätte sie Marvin den Termin nicht zugesagt.

»Mensch, Ella, warum hast du mir denn nichts erzählt?«, flüsterte sie ihrem Spiegelbild im Schaufenster zu. »Ein Wort nur und ich wäre jetzt nicht in diesem Schlamassel. Der Leisch bringt mich um.«

Die Polizeiwache war nur noch einige Meter entfernt. Jeder Schritt war jetzt eine Qual, ihre Füße fühlten sich an wie Betonklötze, die fest mit dem Gehweg verankert waren. Schließlich hatte sie die Tür erreicht. Sie meldete sich an. Der Türsummer erklang diesmal sofort und als Jana den großen Raum betrat, sah sie schon Leisch, der sie zu sich winkte. Jana ging an Wunderlichs Schreibtisch vorbei und stellte sich an Leischs Tisch.

»Na, Jana, alles in Ordnung? Du siehst blass aus.« Leischs Stimme war väterlich besorgt, seine Augen blickten sie voller Wärme an.

»Ja, äh ...« Jana stockte. Sie konnte es nicht. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen und sagen, dass sie ihn belogen und bewusst in die Irre geführt hatte, weil - ja, warum eigentlich? Weil sie dachte, sie könne seinen Job besser als er? Sie kaute auf ihrer Unterlippe.

»Ja was? Kann ich etwas für dich tun? Willst



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