Schreine der Ewigkeit by Marc A. Herren
Autor:Marc A. Herren [Herren, Marc A. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2010-04-16T01:00:00+00:00
8.
Zeuge der Zeit
Der Holoraum vermittelte Alaska Saedelaere den Eindruck, inmitten des Rummels in der Arena zu stehen. Nur olfaktorische Reize fehlten, um die Illusion perfekt zu machen.
»Du kannst beliebig viele zusätzliche Holosphären hinzuschalten lassen«, erläuterte Eroin Blitzer. »Einfache Sprachbefehle genügen!«
Klang Stolz in der Stimme des Commo'Dyr mit? Nein, da täuschte sich Saedelaere wahrscheinlich, wie er sich eingestand. Die großen Kinderaugen des Androiden blickten zu teilnahmslos aus dem verhutzelten Gesicht.
»Je eine Sicht auf den Schrein, die Stadt und den Lichtturm«, sagte Saedelaere holpernd.
Sofort erschienen drei halbmetergroße Holokugeln.
»Du kannst sie manövrieren, wohin du willst, Alaska.«
Saedelaere murmelte ein Dankeswort und tauchte wieder in die Stimmung der Arena ein.
Der Zustrom an Lokoptern versiegte allmählich. Die für menschliche Sinne schlaksig wirkenden Avoiden schritten ruhig und gesittet die Treppen hinab und füllten die Arena bis auf den letzten Platz.
Niemand stritt sich oder erhob auch nur seine Stimme. Von den Abertausenden Lokoptern war nichts weiter zu hören als ein leises, gespanntes Raunen, verhaltenes Scharren mit den Füßen und gelegentliches Schnabelklappern.
Der Maskenträger fühlte die Anspannung innerhalb der Arena. Die Atmosphäre war erfüllt von erwartungsvoller, aber andächtiger Vorfreude auf die Zeremonie.
»Wie viele Lokopter befinden sich auf den Zuschauerrängen?«, fragte er den Commo'Dyr, der vor sich eine kleine Holokugel projiziert hatte, durch die Datenströme liefen.
»Annähernd dreihunderttausend, Alaska.«
Nachdem sich der letzte Lokopter gesetzt hatte, geschah ein paar Minuten lang nichts. Dann erklang ein dumpfes Brummen, als hätte jemand auf einer riesigen Musikanlage die Bässe zugeschaltet.
Das Brummen steigerte sich allmählich zu einem gewaltigen Dröhnen, das die Kameras und Mikrofone der ROTOR-G derart perfekt übertrugen, sodass Saedelaere beinahe versucht war, eine Drosselung der Tonübertragung zu befehlen.
»Der Energieverbrauch steigt markant an!«, meldete Eroin Blitzer.
Einer der Holoschirme veränderte sich. Saedelaere drehte den Kopf und sah, dass der Lichtturm aus Formenergie intensiver strahlte. Seine Farbe wechselte zu einem kräftigen Rot.
»Der Formenergieturm wächst!«
Saedelaere nickte und befahl der Steuerungsautomatik, die entsprechenden Maße und Werte im Holoschirm einzublenden.
Der Lichtturm bildete das Zentrum von Lokops Nest. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Höhe von 2200 Metern und einen Durchmesser von 1000 Metern aufgewiesen. Aber nun wuchs er in beachtlichem Tempo, und mit ihm wurde der Schrein der Ewigkeit in die Höhe gewuchtet, der 200 Meter unterhalb der Turmoberkante von unsichtbaren Kraftfeldern gehalten wurde.
»Wie sieht es bei den anderen Großnestern aus?«
Nach kurzem Zögern sagte Eroin Blitzer: »Dort geschieht genau das Gleiche. Die Lichttürme verändern sich beinahe synchron.«
Der Unsterbliche blickte auf den schnell ansteigenden Wert in der Holokugel.
500 Meter.
1000 Meter.
5 000 Meter.
10.000 Meter.
15.000 Meter.
»Sie docken an«, murmelte Saedelaere.
»Wie meinst du das?«, fragte Eroin Blitzer ratlos.
»Die achtundvierzig Stationen, die genau über den Großstädten schweben, sind die achtundvierzig Blätter der Zeitrose«, antwortete der Maskenträger mit stockender Stimme. Als Blitzer darauf nicht reagierte, fügte er hinzu: »Der Lichtturm wird den Schrein der Ewigkeit bis zu den Stationen hochheben, damit er an sie andocken kann.«
»Aber die befinden sich in achtundneunzig Kilometern Höhe!«
Saedelaere antwortete nicht mehr. Die
Zeit würde ihm recht geben.
*
Eine halbe Stunde später erreichte der halbkugelförmige Schrein die Station.
»Du hattest recht, Alaska!«, stieß der Commo'Dyr staunend aus. »Aber wie passt das zusammen? Die Stationen waren
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