Schneller als der Tod by Bazell Josh

Schneller als der Tod by Bazell Josh

Autor:Bazell, Josh [Bazell, Josh]
Format: epub, mobi
Tags: Roman
ISBN: 3100039122
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2010-03-18T23:00:00+00:00


Als ich wieder in meine Wohnung kam, war eine Nachricht auf meinem AB.

»Hallo. Hier ist Magdalena.« Hauchig, als dämpfte sie die Stimme. Dann war es still, dann wurde aufgelegt. Nichts weiter. Keine Nummer.

Ich flippte aus. Ich spielte sie fünf- oder sechsmal ab, dann rief ich Judy Locano an, dann Shirl, wobei mir die Sache mit Limme im Magen lag. Shirl gab mir den Namen der Hochzeitsplanerin in Manhattan, die das Sextett gemietet hatte.

Die Hochzeitsplanerin sagte mir von ihrem Autotelefon aus, dass sie Kontaktadressen »zu deren Schutz« nicht herausgab. »Für Ihre eigene Hochzeit«, sagte sie, »finden Sie auch so bestimmt ein gutes Orchester.«

Ich ließ mir für den nächsten Tag einen Termin für einen Kostenvoranschlag in ihrem Büro geben, und als sie dort anfing zu flirten und Forderungen zu stellen, versuchte ich gar nicht erst herauszufinden, wie ernst es ihr damit war, sondern machte einfach alles mit ihr, was sie wollte. Ich merkte es kaum.

An Magdalenas Terminplan war leichter heranzukommen. Marta, ihre Agentin, schien die Weitergabe als eine Art Werbung anzusehen, die das Risiko wert war - zumindest für Marta. Der Agentin stellt offenbar niemand nach.

Die meisten Feste auf dem Terminplan des Quartetts fanden in Privatwohnungen statt, die vielleicht nicht groß genug waren, um sich unauffällig reinzudrängen, daher entschied ich mich für eine Hochzeit im Fort Tryon Park in Upper Manhattan, die erst nach Einbruch der Dunkelheit begann. Als ich hinkam, zeigte sich, dass nur in einem großen Zelt neben dem Bruchsteinrestaurant in der Parkmitte gefeiert wurde. Es war kein aufwendiges, aber ein entspanntes Fest, und im ersten Getümmel konnte ich mich unter die Leute mischen. Ich trug einen Anzug, da ich zu Recht angenommen hatte, dass im Fort Tryon Park niemand eine Frackhochzeit feierte.

Magdalena trug wieder die weiße Bluse und die schwarze Kellnerhose. Ich hielt mich außer Sicht, bis die Gruppe sich auf einem Fahrweg am Hang die Beine vertrat, und da sprach ich sie an. Sie unterhielt sich neben ihrem Bus mit der Cellistin.

»Hallo«, sagte ich.

»Hallo«, sagte die Cellistin. Ihr herausfordernder Ton machte den Unterbiss noch schlimmer.

»Es ist schon gut«, meinte Magdalena zu ihr.

Die Cellistin sagte etwas in einer Sprache, die ich nicht mal erkannte, und Magdalena erwiderte, wie ich annahm, etwas in derselben Sprache.

»Ich bin da drüben«, sagte die Cellistin zu uns beiden und ging davon.

Magdalena und ich starrten uns an.

»Sie will dich beschützen«, sagte ich schließlich.

»Ja. Sie meint, das muss sie. Ich weiß nicht genau, warum.«

»Ich versteh's.«

Sie lächelte. »Ist das eine Anmache?«

»Nein. So ähnlich. Ich möchte dich kennenlernen.«

Sie legte den Kopf schräg und kniff ein Auge zu. »Weißt du, dass ich Rumänin bin?«

»Nein. Ich weiß gar nichts von dir.«

»Eine Rumänin und ein Amerikaner, das geht wahrscheinlich nicht gut.«

»Mein Gefühl sagt mir was ganz anderes.«

»Geht mir auch so«, sagte sie.

Auf die entfernte Möglichkeit hin, dass ich sie richtig verstanden hatte, sagte ich: »Wann kann ich dich sehen?«

Sie wandte den Blick ab. Seufzte. »Ich wohne bei meinen Eltern«, sagte sie.

Einen schrecklichen Moment lang fragte ich mich, ob sie erst sechzehn war oder so. Es hätte durchaus sein können. Ebenso gut



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