Scarrow, Simon by Die Garde
Autor:Die Garde
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
kapitel 16
Macro brach als Erster den Bann. Er schüttelte Lurcos Arm ab, fuhr herum und zog den Prügel unter dem Umhang hervor. Die Waffe in der Hand, stürmte er auf Vitellius zu. Der ehemalige Tribun war zu überrascht und zu betrunken, um zu reagieren. Trotzdem wich er Macros Hieb aus, sodass der Totschläger die Hauswand traf. Macros Knöchel knallten gegen die Ziegel, und er schrie erstickt auf vor Wut und Schmerz, während Vitellius zurücktaumelte. Cato ließ Lurco fallen und wollte seinem Freund zu Hilfe eilen, doch Macro griff bereits an und versetzte Vitellius mit der freien Hand einen Stoß gegen die Brust, sodass er der Länge nach aufs Pflaster flog.
»Hilfe!«, schrie Vitellius. »Zu Hilfe!«
Macro warf sich auf ihn, trieb ihm die Luft aus der Lunge. Gleichzeitig holte er mit dem blutigen Prügel aus, um ihn Vitellius gegen die Schläfe zu schmettern. Der spürte die Bewegung, riss den Kopf herum und fing den Schlag mit der Schulter ab.
»Verflucht noch mal«, knurrte Macro, ließ die Waffe fallen, ballte die Hand zur Faust und schmetterte sie seinem Gegner gegen die Wange. Vitellius schlug mit dem Kopf auf dem Pflaster auf und erschlaffte, der Arm fiel ihm auf die Brust. Cato blickte auf den Bewusstlosen nieder.
»Na großartig«, sagte Macro. »Was machen wir jetzt?«
»Er hat uns erkannt. Er weiß, dass wir in Rom sind. Wir dürfen nicht zulassen, dass er redet.«
»Aha.« Macro lächelte grausam und zog den Dolch. »Ich habe mir immer gewünscht, dass es mal dazu kommen würde.«
»Was beim Hades machst du da?« Cato ergriff seinen Arm.
Macro blickte verwundert zu ihm auf. »Wir können ihn ein für alle Mal loswerden. Du weißt, was er uns und anderen angetan hat. Ich wüsste nicht, wer es mehr verdient hätte als er, mit einem Messer zwischen den Rippen in der Gosse zu verbluten.«
»Nein.« Cato schüttelte den Kopf. »Das wird durch unsere Befehle nicht gedeckt.«
»Dann ist das unsere Dreingabe.« Macro machte seine Linke los.
»Nein. Überleg doch mal, Macro. Zeugen haben beobachtet, wie er mit Lurco weggegangen ist. Narcissus wird bestimmt davon erfahren. Wenn man ihn tot auffindet, kann Narcissus sich denken, dass wir das waren.«
»Ja, und? Er ist auch nicht Narcissus’ Freund.«
»Das heißt nicht, dass Narcissus es nicht gegen uns verwenden wird. Man tötet nicht den Sohn eines der einflussreichsten Männer Roms, ohne dass es Folgen hat.«
Macro schwieg einen Moment. »Dann sollten wir ihn verschwinden lassen. In die Cloaca Maxima werfen.«
»Und wenn man die Leiche findet und identifiziert?«
Macro hielt den Dolch hoch. »Ich kann dafür sorgen, dass er bestimmt nicht wiedererkannt wird.«
»Steck das Ding weg, Macro«, sagte Cato entschieden. »Wir nehmen ihn mit.«
»Blödsinn«, grummelte Macro. »Wir können nicht beide tragen.«
»Das schaffen wir schon. Halt Wache, ich schaue sie mir mal an.« Cato holte eine dicke Schnur und ein paar Stoffstreifen aus der Seitentasche, die er unter dem Umhang trug. Er fesselte beiden Männern die Hände und schob ihnen den Stoff als Knebel in den Mund. Niemand beobachtete sie, nur die üblichen Geräusche der Kapitale waren zu hören. Cato half Macro, Vitellius zu schultern, dann hob er Lurco hoch, der leichter war als sein Begleiter.
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