Safe House by Chris Ewan

Safe House by Chris Ewan

Autor:Chris Ewan [Ewan, Chris]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783644505018
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2014-02-02T16:00:00+00:00


31

Lena lag auf der Seite, den einen Arm im Rücken, den anderen mit dem geschwollenen Handgelenk vor dem Gesicht. Ihre Beine waren drapiert, als würde sie laufen. Das rechte war lang ausgestreckt, das linke an der Hüfte und am Knie angewinkelt. Das war nicht ihre normale Schlafhaltung, jemand hatte sie so zurechtgelegt, damit sie sich nicht auf den Rücken drehen und in ihrer Bewusstlosigkeit an ihrer Zunge ersticken konnte.

Ihr Körper hatte das Schlafmittel noch nicht abgebaut, das spürte sie. Ihr Kopf war benommen und ihre Muskeln entspannt. Sie hörte ein Rauschen in den Ohren und Schläfen, und ihre Haut war dumpf und angespannt, als wäre sie statisch aufgeladen. Sie kannte die Symptome, sie hatte das schon einmal erlebt.

Seit einiger Zeit war sie wieder bei Bewusstsein, aber sie konnte den Körper noch nicht bewegen. Auch das war beim vorigen Mal genauso gewesen, es hatte mit den Hemmstoffen im Nervensystem zu tun. Sie wusste, dass der Körper ausgeschaltet wird, wenn man schläft, damit man die Bewegungen, von denen man träumt, nicht wirklich ausführt. Die Betäubung wirkte wahrscheinlich genauso.

Es war zum Verrücktwerden. Der Nacken tat ihr weh, und sie versuchte ihn zu entspannen. Ihre Wange lag auf einem feuchten und kalten Fleck, anscheinend war Speichel aus ihrem Mund gelaufen, als sie bewusstlos war. Der Arm in ihrem Rücken kribbelte wie verrückt, unter ihrem Körpergewicht war er wohl eingeschlafen.

Sie versuchte die Augen zu öffnen. Unmöglich. Die Muskeln reagierten nicht. Die Lider fühlten sich schmierig und verklebt an.

Sie achtete auf die Geräusche um sie herum, aber alles, was sie hören konnte, war das Rauschen und Pulsieren des Bluts in ihren Ohren.

Sie glaubte kaum, dass sie noch im Wagen war. Was es auch sein mochte, worauf sie lag, es war gepolstert und weich. Außerdem spürte sie keine Bewegung und keine Motorengeräusche.

Sie konzentrierte sich mit aller Kraft auf ihr Gehör – und zack, als sie am wenigsten damit rechnete, öffneten sich ihre Augen.

Sie starrte auf eine Wand. Es war keine gewöhnliche Wand. Sie war mit grauem Schaumstoff verkleidet, der eine wellenförmige Oberfläche hatte, er bestand aus Tälern und Hügeln wie das Innere eines Eierkartons.

Sie hob den Kopf. Langsam. Ganz langsam.

Sie lag auf dem pinkfarbenen Oberbett. Der Fußboden darunter war mit einer dicken Gummimatte bedeckt.

Sie ließ den Kopf wieder sinken, in die Pfütze von kaltem Speichel. Dann nahm sie ihre ganze Kraft zusammen und warf ihren leblosen Körper herum, bis sie auf dem Rücken lag.

Stöhnend atmete sie aus. Der Schaumstoff war auch unter der Zimmerdecke angebracht, der ganze Raum war damit ausgekleidet. Sie verstand jetzt auch, wozu er gut war. Ebenso wie die Gummimatte. Er sollte den Schall dämpfen, falls sie anfing, um Hilfe zu schreien.

Das Kribbeln im Arm wurde immer schlimmer. Seitdem das Blut wieder durch die Arterien strömte und Gewebe und Nerven durchblutete, hatte es zugenommen. Sie bewegte die Hand. Elektrische Signale zuckten den Arm empor. Die Finger waren unbeholfen und schwach. Sie hatte noch kein Gefühl darin und konnte nicht zugreifen.

Mitten unter der Decke hing eine einzelne nackte Glühbirne. Sie leuchtete hell und war von einer verschwommenen Corona umgeben.



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