Saat der Angst by Benedek Emily

Saat der Angst by Benedek Emily

Autor:Benedek, Emily
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 2014-01-26T16:00:00+00:00


AUF DEN MALEDIVEN

Das kleine weiße Boot tuckerte auf die Insel zu. Bhopajee und Durand beobachteten erwartungsvoll von der Hütte aus, wie der Bootsmann mit dem Bug voran auf den Strand zusteuerte. Sie sahen zu, wie das Dienstmädchen vorsichtig in die sanften Wellen stieg und mit der Hand das Tuch festhielt, das auf dem Tablett mit ihrem Essen lag. Dann stapfte sie über den Sand auf sie zu. Der Steuermann zog das Boot an den Strand und setzte sich daneben in den Sand. Durand erhob sich rasch und beschmierte die Kameralinse in ihrem Zimmer mit Seife.

Bhopajee saß an dem weißen Rattantisch, als das Dienstmädchen die Fliegengittertür aufstieß. Wie üblich begrüßten die beiden Männer sie mit einem Hallo in verschiedenen Sprachen, die sie nicht zu verstehen schien. Allerdings schenkte sie ihnen ein herzliches Lächeln und stellte das Tablett auf den Tisch. Während sie die Teller anrichtete und Durand dabei den Rücken zuwandte, warf ihr der Franzose ein Bettlaken über den Kopf und zog es fest um ihren Körper. Sie schrie gellend auf, doch Bhopajee stand rasch auf und stopfte ihr einen bereits vorbereiteten Knebel aus einem zerrissenen Kopfkissenbezug in den Mund. Sie warfen einen Blick aus dem Fenster. Der Aufpasser saß immer noch im Sand. Durand half Bhopajee, die Knoten festzuzurren. Dann schleppten sie die Frau, die sich heftig wehrte, hinter das von der Tür am weitesten entfernte Bett. Mit einem weiteren in Streifen zerrissenen Laken fesselten sie sie an Armen und Beinen.

Wie abgesprochen wankte Bhopajee zur Tür hinaus, als fühle er sich nicht gut. In der Nähe des Bootes ließ er sich in den Sand fallen. Der Steuermann wurde aufmerksam, drehte sich um und ging auf ihn zu. Bhopajee begann, zu zittern und mit den Armen zu rudern. Durand blieb kurz stehen, um die Linse der Kamera auf der Terrasse zu verschmieren, und rannte dann, schreiend und eine Flasche Insulin schwenkend, aus der Hütte. Als er den Aufpasser erreicht hatte, knieten sich beide neben Bhopajee auf den Boden. Doch dann drehte sich Durand rasch um und bedrohte den Steuermann mit der Spritze, die er in seinem Ärmel versteckt hatte. Er stach ihn damit ins Gesicht und in den Hals. Der Mann war völlig überrumpelt, und Bhopajee und Durand stürzten sich gemeinsam auf ihn. Er war stark, aber klein, und den Männern gelang es, ihm die Arme auf den Rücken zu drehen. Sie fesselten ihn mit weiteren Stofffetzen an Armen und Beinen.

Durand lief zurück zu dem Häuschen und sammelte hastig alle Insulinvorräte, Spritzen, verbliebenen Bettlaken und Decken ein, nahm auch die soeben gelieferte Mahlzeit und das Wasser mit und schleppte alles zum Boot. Dann half er Bhopajee über das Seitendeck, sprang hinterher, schob das Boot ins Meer und ließ den Motor an. Sie steuerten auf den offenen Ozean hinaus.



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