STURM ÜBER THEDRA: All-age-Fantasy (German Edition) by Stuhr Michael

STURM ÜBER THEDRA: All-age-Fantasy (German Edition) by Stuhr Michael

Autor:Stuhr, Michael [Stuhr, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2013-10-10T22:00:00+00:00


Der folgende Morgen brachte einen strahlend blauen Himmel, und die Sonne begann im Westen ihre flache, kurze Bahn. - Ideale Bedingungen für ihren Aufbruch, meinte Fakun. Teri sah das etwas anders: Sie wußte manches über Schnee und Kälte und machte sich Sorgen um Hunds Pfoten. Bei starker Sonneneinstrahlung würde der Schnee am Tag weich und pappig werden und sich dann, im Laufe der kalten Nacht, mit einer spröden Eisschicht überziehen, die unter jedem Schritt zerbrechen mußte. - In Wanderstiefeln mochte das noch ganz gut gehen, aber nackte Hundepfoten waren bestimmt empfindlicher.

Schon vor dem Morgengrauen waren Teri und Fakun aufgestanden und hatten sich selbst, sowie ihr Gepäck, vorbereitet. Fakun hatte sich so warm anziehen wollen, wie es überhaupt ging, aber Teri hatte ihm geraten, zumindest seinen Umhang in Reserve zu halten. Sie kannte die Gefahr bei einer winterlichen Wanderung durchzuschwitzen und sich dann plötzlich am Abend mit feuchter Kleidung in klirrender Kälte wiederzufinden. Fakun hatte zwar gemeint, es sei doch schöner, nur abends zu frieren, als den ganzen Tag lang, hatte sich Teris Rat dann aber doch murrend gebeugt.

In einen kleinen Deckelkorb aus Binsengeflecht, den sie angefertigt hatte, legte Teri die Vorräte, die sie auf der Wanderung verzehren wollten: Sechs gebratene Moorhühnchen, die sie sich in den letzten Tagen vom Munde abgespart hatten und einige Streifen Kolbenwurzelbrot.

Etwa ein halber Tagesmarsch war es unter normalen Bedingungen bis Moorstadt. Teri schätzte, dass sie jetzt, im Winter, zwei bis drei Tage unterwegs sein würden. Es galt also, keine Zeit zu verlieren und das schöne Wetter auszunutzen, solange es ging. Also machte sich die kleine Gruppe, etwa zehn Sonnenhöhen nach Tagesanbruch, nach einer letzten, kräftigen Mahlzeit in der Nische, auf den Weg nach Moorstadt.

Voran ging Fakun, der neben seinem Bündel noch Schwert und Bogen tragen mußte. Teri folgte ihm nach, den Binsenkorb mit dem Proviant über dem Unterarm hängend. Als letzter in der Reihe folgte Hund, der rasch eingesehen hatte, dass es unter diesen Bedingungen sinnlos war, vorauslaufen zu wollen. Brav trottete er in der Spur entlang, die Fakun und Teri zogen und schonte so seine Kräfte.

War die Landschaft schon im Sommer an Eintönigkeit kaum zu überbieten, so wanderten die drei jetzt buchstäblich durch eine Schneewüste, in der nur ganz vereinzelte Landmarken eine Orientierung zuließen.

Teri wollte als erstes zu dem Felsen mit dem Ahornblatt, der am Weg von Thedra nach Moorstadt stand. Bei diesem Felsbrocken wollte sie links abbiegen und dann versuchen, auf dem Weg zu bleiben. Wenn alles gutging, würden sie Moorstadt spätestens übermorgen erreichen.

Die Sonne war nun etwas höher über den Horizont gestiegen und es wurde deutlich wärmer. Teri begann, unter ihrer Last zu schwitzen und öffnete die Jacke ihres Scharanzuges. Fakun machte eine kleine Pause und schnürte den wollenen Überwurf, den er auf den Schultern getragen hatte, auf sein Bündel. Dabei sah er nachdenklich aus, so als habe er etwas Wichtiges vergessen. Teri fragte ihn danach, aber er murmelte nur so etwas wie "Ungutes Gefühl", und stapfte weiter voraus.

Die Sonne stand nun fast am höchsten Punkt über dem Horizont; die Tagteilung war nicht mehr fern.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.