SPQR - Dunkle Schatten by Sascha Rauschenberger

SPQR - Dunkle Schatten by Sascha Rauschenberger

Autor:Sascha Rauschenberger [Rauschenberger, Sascha]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demand
veröffentlicht: 2018-10-28T23:00:00+00:00


Rom, Innere City, IRH-Tower, Büro des Elderman, 22:00 GST

Fabianus Cato Craig sah man den Industriemagnaten schon von Weitem an. Immer eine Zigarre in der Hand haltend, sehr teure dunkle Anzüge und auf Hochglanz polierte Schuhe waren nur das äußere Wahrzeichen an ihm. Viel markanter war die ruhige, volltönende Stimme, mit der er seine Umgebung beherrschte. Die hellgrauen Augen, die wach jede Bewegung, jede Geste, jedes Mimikspiel aufnahmen. Und der Instinkt eines Raubtiers, das Gelegenheiten nutzte, wenn es sie sah.

Wenn auch die IRH einen Kreis illustrer Gesellschafter hatte, so war Fabius C. Craig ihr anerkannter Mann an der Spitze der Hanse.

Innerhalb von nur drei Jahren war aus der schönen Idee ein Konzern mit 28 Frachtschiffen entstanden, die allesamt zu Trägern umgebaut worden waren, die nun die hanseeigenen 145 Frachter von System zu System brachten. Zusätzlich zu den fast einhundert weiteren umgebauten Schiffen der freien Händler und Reeder, die das Angebot der Hanse genutzt hatten. Und der Elderman, wie der CEO der Hanse hieß, war stolz darauf, nun auch die erste Klasse-1-Werft der Hanse eingeweiht zu haben.

Seine Zigarre paffend stand er am Panoramafenster in der Penthouseetage des IRH-Towers und genoss den Anblick der Inneren City in der Dunkelheit aus fast zwei Kilometern Höhe. Der IRH-Tower war nicht der höchste Wolkenkratzer der Palisade, aber mit Abstand der modernste.

Als halbstaatlicher Megakonzern mit fast souveränen Rechten, ähnlich der britischen Ostindienkompanie im 19. Jahrhundert, war auch die Hanse in der Lage gewesen, für ihre Hauptverwaltung diplomatische Immunität zu bekommen. Das hatte Craig ermöglicht, in den Turm all das einzubauen, was anderswo verboten war oder zumindest nicht gern gesehen wurde. Doch über solche Spielereien, die andere aufgeregt hätten, konnte er nur lächeln. Letztlich hatte er sie nur einbauen lassen, um die Souveränität der Hanse zu unterstreichen.

Dass seine Transportträger schwerer bewaffnet waren als jedes andere Handelsschiff hatte seine Gründe. Gründe, die auch den besonderen Status der Hanse begründeten.

Der Imperator hatte sich zum Ziel gesetzt, mit den neuen Transportträgern das Transportmonopol auf den Märkten zu erringen. Dazu hatte das Imperium einhundert von der Handelsallianz erbeuteten oder beschlagnahmten Frachter als Einlage der Hanse übereignet. Craig hatte die zwanzig schlechtesten Schiffe verkauft und das Geld in den Umbau der Frachter zu Transportträgern gesteckt. Dass bis jetzt erst 28 Schiffe fertig waren, war der Tatsache geschuldet, dass es zu wenige Werften gab und diese zum größten Teil mit der Produktion von SCS-CA und SCS-DD beschäftigt waren. Auch der vorgezogene Bau der SCS-Schlachtschiffe hatte seine Pläne durchkreuzt. Andernfalls hätte er schon mindestens 40 Hanseträger am Kunden – und auf den Routen – gehabt.

Seinem Ziel, auf der Hauptroute in jedem System alle zwölf Stunden ein Schiff in jede Richtung anbieten zu können, war daher noch lange nicht erreicht. Doch er war nicht unzufrieden. Der Kauf der zerschossenen Werft über Byzanz und der zugehörigen Zuliefererindustrie sowie zweier Fabrikatoren würde das Ziel der Hanse langfristig unterstützen. Und das zu Schleuderpreisen.

Er hatte anfangs nicht gewollt, dass sich die Hanse auch im Schiffsbau engagierte, doch machten eigene Werften durchaus Sinn. Besonders wenn der Staat fast alle freien Kapazitäten in Beschlag nahm.



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